Eben beim Surfen auf Ebay auf Kotoko gestoßen...
Mir wurde wieder bewußt, das Tsukamoto keine schlechten Filme macht (außer vielleicht Hiruko the Goblin) und Kotoko einer seiner Besten ist. Das Duett des Meisters als Schauspieler, mit Cocco als Kotoko, ist nur sehr schwer zu ertragen, sofern mann/frau sich empatisch glaubt. Kotoko, als sehr kranke und dem Tode sehr nahe, einsame Frau, trifft auf Tsukamoto, der hier berühmter Schriftsteller ist. Er tritt in ihr Leben und schafft es ihr Leiden zu lindern, weil er sich um sie, trotz aller Abwehr, rührend kümmert. Aber vielleicht ist ihr nicht zu helfen?
Mit Kotoko möchte wohl niemand tauschen. Ihre "Visionen" sind grauenhaft und schon vom Zuschauen Schlaf raubend, ihre Unfähigkeit mit der Außenwelt zu kommunizieren ist absolut Mitleid erregend und ihr Umgang mit ihrem Nachwuchs ist für jeden Pädagogen und Jugenamtmitarbeiter der Albtraum schlechthin. Auch für den Zuschauer. Ich möchte ihr helfen, aber es ist "nur ein Film"
Die zarte Bande, die zwischen Tanaka und Kotoko entsteht, ist herzerweichend und läßt auf ein Happy-End hoffen. Aber, seht selbst. Das Ende ist super verstörend aber auch hoffnungsvoll. Kotokos Leiden könnte ein Ende haben...
Die Gesangsdarstellungen sind sicher nicht Sache für jeden, gehören zu Kotokos Ergotherapie dazu. Das Ringen mit dem Abgrund wird nur so erleichtert. Und sie ringt mit sich den ganzen Film. Für diese Tour de Force sollte der Zuschauer Leidensfähigkeit mitbringen und ein stabiles Nervenkostüm, nicht nur wegen der ganz schlimmen Halluzinationen und Tsukamoto-typischen Wackelbilder.
Ein Meisterwerk!