Die vier Freunde George (Rupert Evans) , Max (Kenny Doughty), J.B. (Dave Legeno) und Ricky (Joseph Kennedy) träumen vom Erfolg mit ihrer Rockband, doch die Realität sieht anders aus. Die vier Buddies arbeiten als Köche in einer Irrenanstalt für Schwerverbrecher, in der durch die anwesenden Wärter (und natürlich beruhigende Medikamente) Zucht und Ordnung herrscht.
Das prima Arbeitsklima ändert sich jedoch schlagartig, als ein Blitz die Stromversorgung des ganzen Baus lahmlegt und die vier Köche und ein paar Wärter auf sich allein gestellt sind - denn die psyschich Kranken kommen durch den Kurzschluss frei und wollen nur eins: Kleinholz aus der Bude machen...
"The Incident" hat mich positiv überrascht, nach einem wirklich ausgiebigen Anfang (der schon kleine satirische Ansätze mit sich bringt) steigt der Puls mit dem Stromausfall in die Höhe. Aber eins nach dem anderen: Natürlich sind die ersten gut 25 Minuten nicht das Gelbe vom Ei, dienen aber dazu, uns die Charaktere näherzubringen und den Alltag zu zeigen, wie die Köche hinter verschlossenen Jalousinen das Essen zubereiten. Danach geht der Vorhang auf und hinter einer, nennen wir es mal "schusssicheren", Scheibe bereiten sie für jeden einzelnen Insassen das Essen und das "Medi-Pack" vor, die ganz brav in einer Reihe stehen.
Wenn man sich das Cover ansieht und den Inhalt durchliest läuft man natürlich Gefahr, diese Prozedur als zu lang und lahm anzusehen (ich will mich da nicht ausschließen), aber irgendwie wirken diese Szenen unterschwellig bedrohlich, auch wenn man dies im ersten Moment anders wahrnimmt.
Okay, spätestens als der Kurzschluss die Location stockdüster macht, beginnt die Meuterei auf der Bounty. Obwohl ich mich auch nach dem Abspann frage, ob diese Anstalt eigentlich keine Ärzte hat, wird der Zuschauer in eine dunkle beklemmende Atmosphäre gezogen, in der zuerst noch alles unter Kontrolle ist, aber nach und nach die Hüllen fallen und die Insassen zu Kannibalen, Komplett-Psychos und Zombies mutieren.
Dies ist eigentlich einer der wenigen Kritikpunkte die ich habe, dass die Insassen dann doch mit etwas zu viel Bums gezeichnet wurden. Bei einigen Wenigen könnte man es durchaus noch durchwinken - jedoch dass 90% vom harmlosen Insassen zu komplett durchgeknallten Psychos mutieren ist einfach zu dick aufgetragen.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Location ansich selbst. Erstmal ist sie relativ irreführend und sieht irgendwie überall gleich aus (da hätte man definitiv mehr rausholen können), zum anderen sind viele, viele Szenen einfach viel zu dunkel abgefilmt, dass man manchmal nicht mehr weiß, welcher der Köche da gerade am Werkeln oder auf der Flucht ist. Natürlich sind das nur kleine Minuspunkte, denn ansonsten bekommt der Zuschauer einen derben Horrorreißer geboten, der zwar nicht überaus brutal ist, dennoch schöne Gewaltspitzen zeigen kann und natürlich äußerst spannend geraten ist. Ich habe auf jeden Fall mit den Charakteren mitgefiebert, es kann allerdings auch sein, dass ich mal dummerweise mit den "falschen" mitgezittert habe (wegen der eben angesprochenen Dunkelheit).
"The Incident" fängt zahm an und wird dann zu einem netten Horrorvergnügen mit einigen Gewaltspitzen und einem herrlich fiesen Ende, das einige Interpretationen (lediglich zum Ausgang) des Films bietet. Ich hab heute meinen Sack geleert und bin deshalb mal großzügig:
7/10 Punkte