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Auf Kuba kommt es zu einer Zombie-Plage. Die Toten kehren ins Leben zurück und greifen die Lebenden an, die sich ebenfalls in Zombies verwandeln, wenn sie gebissen werden. Während die Medien die Gefahr, die von den Untoten ausgeht, herunterspielen, versuchen sich ein paar Tagediebe etwas Geld hinzuzuverdienen, indem sie sich von ihren Mitmenschen dafür bezahlen lassen, dass sie deren Liebsten töten, wenn sich diese in Zombies verwandelt haben. 

Dass sich Zombie-Komödien durchaus einer gewissen Beliebtheit erfreuen und in den Kreisen der geneigten Zuschauer schneller den Kultstatus erreichen, als es in vielen anderen Genres möglich ist, hat sich nun scheinbar bis nach Kuba herumgesprochen. Daher haben wir es nun hier mit einem Genre-Beitrag aus der Karibik zu tun, der prompt auf dem einen oder anderen Festival gefeiert und von der Cinema bereits als legitimer Nachfolger von “Shaun oft he Dead“ bezeichnet wurde. In diesem Fall sollten die Fans des Genres den Ball jedoch flach halten. “Juan oft he Dead“ bietet ordentliche Unterhaltung, mehr aber auch nicht. 

Zwar ist es durchaus zu begrüßen, dass sich “Juan oft he Dead“ selbst nicht allzu ernst nimmt, Eigenironie und schwarzer Humor haben ja auch “Shaun oft he Dead“ und “Zombieland“ nicht geschadet, aber “Juan oft he Dead“ hätten etwas Ernst, Plot und Seriosität ebenfalls gut getan. “Juan of the Dead“ hat leider im Grunde überhaupt keinen Plot, immer dann, wenn das Geschehen mal in geregelte Bahnen zu kommen scheint, wird eine Wendung platziert, die den Film dann doch wieder in blanken Nonsense abdriften lässt. Damit handelt es sich hierbei mehr um eine Zombie-Sketchshow, als um einen halbwegs zusammenhängenden Film und bei einer Laufzeit von 100 Minuten kann so eben kein durchgehend hoher Unterhaltungswert gewährleistet werden.  

Allerdings verfügt “Juan oft he Dead“ auch über sehr gute und relativ viele Gags, sodass er über weite Strecken ordentlich unterhält und auch mal für Gelächter im Kino sorgt. Dabei überwiegen der teilweise sehr lustige, mitunter aber auch etwas nervige Klamauk sowie schwarzer Humor. Dieser resultiert allein aus der witzigen Grundidee rund um das etwas spezielle Entsorgungsunternehmen. Dazu kommt ein wenig, wenn auch stellenweise etwas flache, Systemkritik, etwa wenn die Regierung die Zombiebedrohung leugnet und in ein falsches Licht rückt. Die Splatter-Sequenzen sind dabei ebenfalls zahlreich vorhanden, aber von unterschiedlicher Qualität, manche sind sehr gute gemacht, andere aber auch sehr schlecht.

 Um übers Mittelmaß hinauszukommen fehlen dem innovativen Film aber neben einer gelungenen Rahmenhandlung auch gute Schauspieler. Außerdem sind die Charaktere teilweise so schrill, dass sie schlicht und einfach nerven und das ist dem Unterhaltungswert ebenfalls nicht gerade zuträglich. Überhaupt wirkt “Juan oft he Dead“ als hätten die Macher zunächst einmal Gags und Splatter-Szenen abgedreht, anschließend schrille Figuren und Szenarien entworfen und dann erst überlegt, wie man denn nun einen Zusammenhang herstellen kann. 

Fazit:
“Juan oft the Dead“ bietet solide Unterhaltung, weil einige Gags sehr gut gelungen sind und auch die eine oder andere Splatter-Einlage überzeugt. Um auch nur in die Reichweite eines “Shaun of the Dead“ zu gelangen, fehlt es aber an allen Enden. Ein Hauch von Plot, nicht ganz so schrille Figuren und weniger Laufzeit hätten dem Werk gut getan. 

 62%

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