Review

Der Endzeitfilm von Douglas Aarniokoski thematisiert im Kern, was einige Zombiestreifen bereits zuvor ansprachen: Wenn es hart auf hart kommt, ist der Mensch das grausamste Tier von allen und schlimmer als jede erdenkliche Seuche. Leider verkommt die Erzählung zu einer bloßen Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse, bei der die Action bis zum Showdown eher rar gesät ist.

Irgendwann nach der Apokalypse: Eine Gruppe von fünf Überlebenden streunt durchs Land auf der Suche nach Nahrungsmitteln und Munition. Eigentlich wollten sie in dem heruntergekommenen Farmhaus nur einen Zwischenstopp einlegen, doch als es ein Clan von Kannibalen auf sie abgesehen hat, bietet sich immerhin eine Möglichkeit zum Verbarrikadieren…

Scheinbar lässt sich für einige Filmemacher eine triste Umgebung nur durch geringe Kontraste vermitteln, weshalb die ausgeblichenen Farben annähernd Schwarzweiß erscheinen.
Wie lange die dahin siechende Vegetation vorherrscht, lässt sich nur anhand einiger Dialogfetzen ableiten, denn eine spricht davon, seit zwei Jahren keinen Vogel mehr gehört zu haben, ein anderer redet von zehn Jahren des Umherstreifens.
Auch wird nicht erklärt, was der Apokalypse voranging, noch, wodurch sich verschiedene Clans bildeten und einige zu Menschenfressern wurden und andere nicht.

Leider kristallisiert sich bei unseren fünf kaum ein Sympathieträger heraus, da die Figurenzeichnungen recht vage ausfallen und annähernd jeder zwischendurch ethisches Fehlverhalten an den Tag legt. Mal wird eine vermeintliche Verräterin gefoltert, dann werden Freunde in prekärer Situation vernachlässigt, während ein Verletzter zu wenig Einfluss auf die Gesamtsituation nehmen kann. Obgleich die erste Actioneinlage fast eine halbe Stunde auf sich warten lässt, mangelt es bis dato grundlegend daran, den Zuschauer mit Tiefgang und Hintergrundwissen, eventuellen Flashbacks oder emotionalen Einlagen zu fesseln.

Als die Kämpfe und Schusswechsel schließlich einsetzen, überrascht die Härte im Kontrast zur bis dato ruhigen Erzählweise. Es kommt zu einer Enthauptung, Kehlenschnitte sind vorhanden, hinzu kommen zahlreiche blutige Stichwunden, so dass das Computerblut einige Male ordentlich spritzt.
Die Choreographie der Fights ist simpel, doch auch hier überraschen ein paar deftige Schläge und Hiebe, was die Kamera, besonders zum Ende hin, leider nicht immer sonderlich sauber einfängt.

Aufgrund der Einfachheit der Story gestaltet sich das Geschehen nicht allzu abwechslungsreich. Man pendelt zwischen Rückzug und Verteidigung, ein Fund entpuppt sich als tödliche Falle und am Ende ist der Titel Programm, als sich die letzten Überlebenden gegen eine Übermacht der namenlosen Menschenfresser behaupten müssen.
Das Erzähltempo geht vor allem in der zweiten Hälfte in Ordnung, die beklemmende Atmosphäre weiß zwischendurch auch zu punkten, nur den Darstellern wird nicht allzu viel abverlangt, da vermag allenfalls Ashley Bell als Amazone überdurchschnittlich zu performen.

Mangelnder Tiefgang und eine etwas eindimensionale Story ohne sonderliche Überraschungen sorgen dafür, dass der Streifen nicht gerade originell daherkommt.
Er unterhält ab Filmmitte zwar recht passabel, bietet außer einigen Härten jedoch nichts, was vergleichbare Produktionen nicht bereits markanter hinbekommen hätten.
Also eher etwas für Endzeitfanatiker…
5,5 von 10

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