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Schlechtes Drehbuch, schöne Bilder...27.01.2017

Kapstadt. Nachdem die Haiexpertin und Bootsbesitzerin Kate bei einem Unfall ein Teammitglied verloren hat, geht ihre Beziehung dahin, auch die Firma hat Probleme. Man schlägt sich ein Jahr mit Ausflugsbootsfahrten für Touristen durch. Wie schön, daß auf einmal ein sehr lukrativer Job daherkommt...doch die Suche nach Haien, um mit diesen und den zahlenden Kunden ohne Käfigschutz zu tauchen, endet erneut unschön, läßt allerdings Kate ihr Trauma vergessen. Ach ja, mit der Ehe scheint es auch wieder bergauf zu gehen.

Kapstadt. Immer wieder freue ich mich, wenn Filme in Südafrika gedreht werden. Ich mag das Land, kenne Teile davon, und wenn diese dann fein ausgeleuchtet auf der Leinwand zu sehen sind, gibt das schon ein paar Bonuspunkte. Dazu kommen hier Punkte für die erste Filmhälfte samt Unterwasseraufnahmen, wobei es so viel Hai nicht zu sehen gibt. Man wähnt sich also auf dem Weg zu einer hohen Punktzahl, zumal Halle Berry im Bikini immer noch sehr apart aussieht. Doch die zweite Filmhälfte zerstört den Filmgenuß. Zum einen ist die halblebige Romanze des Films nicht nur platt, sondern darstellerisch einfach nicht mit Leben erfüllt, es sind Figuren, die Drehbuchsätze aufsagen. Zum anderen verläßt man die Pfade des schönen Tauchens samt passender Aufnahmen und wendet sich dem Thema "Schiff im Sturm" zu...mit allem, was man dabei vermutet und kennt. Diese Wendung ist schwerwiegend und nachteilig.

Denn dadurch tritt das eigentliche Sujet des Films, die Haie, völlig in den Hintergrund und wird überlagert von einer dämlichen Vater-Sohn-Erziehungsgeschichte samt nicht näher beleuchteter Krankheit des Vaters. Alles wird schnell abgehakt, jegliche Figurenzeichnung bleibt oberflächlich und eindimensional. Da auch die Stärken des Regisseurs Stockwell - das Filmen von Menschen im Meer - zuungunsten eines durch Sturm gekenterten Bootes geopfert werden, bleibt am Ende eine schwache Story, geschmückt durch ein paar Haiaufnahmen übrig. Hätte man im Stil der ersten Hälfte weitergemacht, statt auf beliebige Elemente zu setzen, wäre das ein besserer Film geworden. So ist vieles verschenkt, Martinez ein Ausfall, Kapstadt wie imer schön...reicht halt nur für 5/10.

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