Review

Mein absoluter Lieblingscharakter aus den Shrek Filmen bekommt endlich seinen ersten eigenen Film. Wieder hatte ich die große "Ehre", diesen Film, dank Freikarten, in der Vorpremiere in 3D zu bestaunen und war im Vorfeld sehr neugierig auf meinen heldenhaften Wollpelz. Nun, um es gleich zu Beginn klar zu stellen : "Der gestiefelte Kater" reicht nicht an "Shrek" und erst recht nicht an "Shrek 2" heran, übertrifft aber locker "Shrek 3 und Shrek 4". Die Erwartungen wurden bei mir zwar nicht ganz erfüllt, aber von einer großen Enttäuschung zu sprechen wäre auch weit übertrieben. Wer den lustigen Kater, mit den grandiosen Kulleraugen-Blick, schon in Shrek entzückend fand, wird hier sicherlich ein wahres Fest an Witzen erleben. Die Story ist jetzt nicht gerade das Gelbe vom Ei, obwohl es schon amüsant ist, den Kater dabei zu beobachten, wie er auf der Suche nach den magischen Bohnen ist und dabei auf seinen ehemals besten Freund trifft. Sein bester Freund, ein Ei (kein Scherz), bittet seinen gestiefelten Ex-Freund um Hilfe und der Kater ringt mit sich selbst, ob er seinem ehemaligen Freund noch eine Chance geben soll. Hinzu kommen noch weitere Weggefährten wie die krallenlose Katzendame Kitty Samtpfote und als Gegenspieler haben wir das Mörder-Ehepaar Jack und Jill. Die erste Hälfte des Films ist bestückt mit wahnwitzigen Szenen, wo eine witziger ist als die Andere, die zweite Hälfte versucht sich dann, etwas krampfhaft, mehr auf die Story zu konzentrieren. Leider kamen mir einige Szenen schon etwas bekannt vor, so erinnerte mich bspw. die Geschichte um Kitty doch sehr stark an Disneys "Bolt". Dafür retten aber die überragenden Animationen einiges und auch die Action kommt hier niemals zu kurz. Shrek war dafür bekannt, dass er einige Märchen parodiert und sie schonungslos aufs Korn nimmt. Beim "Gestiefelten Kater" wirken die ganzen Märchen-Einlagen beinahe schon wie eine beeindruckende und respektvolle Hommage, was sich keinesfalls negativ auf den Film auswirkt. Außerdem bekommen wir gegen Ende noch einige, wenn auch etwas vorhersehbare, Twists zu sehen, die dem Film noch einen besonders spannendem Charme verpassen. Da ich den Film ausnahmsweise mal auf deutsch gucken musste, muss ich leider wieder mal gestehen, dass mir die Besetzung im deutschen Cast überhaupt nicht gefallen hat. Benno Fürmanns Akzent wirkt derart gekünstelt, dass die Stimme vom Kater sehr darunter leidet. Und wer kam auf die Idee, den sympathischen Showpraktikanten Elton für Humptys Stimme zu benutzen? Man merkt permanent im Film, dass Elton einfach kein Schauspieler geschweige denn ein Synchronsprecher ist, wodurch seine Figur zu keiner Minute glänzen kann. Antonio Banderas, als Kater im Original, ist einfach unantastbar und ich bin mir sicher, dass auch Zack Galifianakis als Humpty eine beachtliche Leistung darbietet.
Natürlich werden hier wieder alle Animationsfilm-Liebhaber auf ihre Kosten kommen auch wenn Dreamworks mit diesem Film, nach dem meiner Meinung nach besten Animationsfilm "How to train your Dragon" und dem ebenfalls fantastischem "Megamind", wieder einen kleinen Schritt zurück schwankt. Wie bei den meisten Filmen halte ich auch hier die 3D-Technik für überflüssig und ist für mich absolut verzichtbar. Zudem sollte man sich den Film unbedingt auf englisch angucken, da der Film in deutsch eigentlich fast schon ein Totalausfall ist.


Fazit : Dreamworks hat definitiv schon bessere Werke hervorgebracht, aber auch viele Schlechtere. "Der gestiefelte Kater" ist Entertainment-Kino für die ganze Familie, der hoffentlich noch mindestens eine Fortsetzung nach sich ziehen wird.


7/10

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