3D-Review
Anstatt übers Wochenende gen Süden zu fahren und in der Sonne zu chillen, fährt Thomas mit seinerm VW-Bus lieber in Richtung Schweizerisches Jura, um dort wachsende Drogenpilze einzupfeifen. Mit auf dieser wir-machen-auf-Hippies-Tour sind Valerie, ein paar Freunde und ein Anhalter-Pärchen, welches auch in das Pilze-Paradies möchte. Mit Rucksack und Zelt geht es hinein in die Natur, schnell sind auch die halluzigenen Gewächse gefunden und einverleibt. Als sich des nachts Timo beim Bierholen ernsthaft verletzt und man einen einsam gelegenen Berghof aufsucht, geht es der Gruppe an den Kragen: ein sinistrer Jäger mit seiner entstellten Tochter machen Jagd auf Thomas, Valerie und die anderen…
Was auf den ersten Blick wie ein abgedroschener Wald-und-Wiesen-Horrorfilm `rüberkommt, entpuppt sich mit zunehmender Laufzeit als grundsolider Trip ins Grauen. Ok, die Handlung an sich ist nicht gerade sehr originell (eigentlich eher das Gegenteil: bewußt so gestrickt, wie man es seit „Freitag der 13.“ fast schon unanständig erwartet), wird aber letztendlich getragen von der glaubhaften Umsetzung der Filmfiguren, die hier nicht mit den typischen US-Nerds zu verwechseln sind. Inszenatorisch hat sich Regisseur Markus Welter auch etwas einfallen lassen, denn das eingesetzte 3D-Verfahren wirkt nie selbstzweckhaft sondern als wirksame Unterstützung der Tiefe der Räume – und Räume jedweder Art spielen durchaus eine Rolle in „One Way Trip“. Doch auch die Atmosphäre des Films kann, wenn erst einmal der Horrorteil einsetzt, gefallen: einiges ist echt unheimlich geraten, manches erinnert an die frühen Filme von Dario Argento. Bleibt eigentlich nur noch zu erwähnen, dass diese österreichisch-schweizerische Ko-Produktion zudem recht blutig und Plot-Twist-fähig geraten ist. Auf BD 16:9 und in 3D (sehr räumlich, zwei gorige Pop-Outs und auf jeden Fall die empfohlene Sehweise dieser kleinen, aber feinen Genre-Überraschung hier). Mit Sabrina Reiter, Isabelle Barth, Matthias Britschgi, Aaron Hitz u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin