Wenn Regisseure jahrzehntelang pausieren und sich dann aufmachen die Leinwand zurückzuerobern kommt meist nur Müll raus - doch der "Godfather of Gore", Herschell Gordon Lewis schafft das Unmögliche und liefert nach etwas über 30 Jahren Pause seinen bisher besten Film ab...
Der Enkel des wahnsinnigen Fuad Ramses, der in Teil 1 die frühzeitlichsten Make-Up-Eskapaden des Horrorfilmes hinlegte, macht es seinem Opa gleich und eröffnet einen Feinkostladen samt Catering - Service. Erster Kunde ist eine versnobte und hochnäsige Dame, die Fuad mit dem Festmahl für die anstehende Hochzeit ihrer Tochter beauftragt. Diese will einen "leichtmägigen" Polizisten heiraten. Hat dieser jedoch vor seiner Hochzeit noch einen Haufen Arbeit, verschwinden doch nach und nach die Brautjungfern unter mysteriösen Umständen. Was keiner weiß: auch Fuad Ramses III ist wie sein Opa in den Bann der Ishtar-Statue geraten und macht sich auf ein gar nicht-vegetarisches Festmahl zuzubereiten...
Yearh - HGL weiß auch im hohen Alter noch hochkarätige Filme zu machen und hat nichts von seiner geballten Energie verloren, die er in den 60er Jahren besaß. "Blood Feast 2" ist eine Fortsetzung die das Original bei weitem übertrifft. Man darf ein raffiniertes Remake erwarten, bei dem vor allem die Splatter-Effekte zu gefallen wissen. Technisch meist sehr gut und explizit in Szene gesetzt. Natürlich alles handgemacht, so das eine gewisse Härte (besonders heftig: "Ohren-Schaber"!!!) bei den unzähligen Morden nicht geleugnet werden kann. Doch ist "Blood Feast 2" mehr als nur ein Splatterfilm. Denn man bekommt eine deftige Komödie mitserviert, dessen Witze zwischen "krank" (pädophiler Pastor) und einfach nur erfrischend (der immer wiederkehrende Tote, dem keine Achtung widerfährt) schwanken. Natürlich sind auch die lebendigen Charaktere eine Wucht und machen allesamt einen guten Job. Vor allem Fuad Ramses als durchgeknallter Caterer ist eine Bereicherung; aber auch seine Häscher - das Polizistengespann - muss man gesehen haben.
Für Freunde des gepflegten B-Movies gibt es neben kräftigem Humor, gut gewürzten F/X noch anderes fürs Auge: leicht bekleidete Mädchen die ihren knackigen Po des Öfteren ins Bild rücken und somit auch die Fleischeslust der anderen Art des Zuschauers bedienen.
Fazit: Besser noch als das Original und mit eine der besten Splatterkomödien!