Von Action International Pictures (AIP) gestemmter und sogar von Ted Prior geschriebener Actionthriller im ländlichen Gefilde (von Poolville, Texas), der sich wie die meisten anderen der oftmals vom Budget her schon stark eingeschränkten Arbeiten des Hauses allein über die schlagkräftige Aufmachung, einer theoretisch knalligen Prämisse und einem bekannten Nachnamen in die Videotheken aller Herren Länder verkauft hat. Der Star im Mittelpunkt des Geschehens ist einer aus der Sippschaft der Estevez, mit Joe Estevez speziell der jüngere Bruder von Martin Sheen, ein Fleißarbeiter, der in Sachen Ausstoß anderen überall und ständig auftretenden Leuten wie Michael Madsen oder Danny Trejo (mit jeweils 300 Credits) Konkurrenz macht und dem die Beschäftigung und/oder das Geldverdienen wichtiger ist als die Frage der Qualität. Die Folge ein Güllefilm nach dem anderen, für Liebhaber dergleichen und in der Abwesenheit von Hollywood bzw. am Rande des Geschehens eine Fundgrube sondergleichen, was sowieso für die meisten Werke aus dem Fundus von AIP gilt:
Sgt. Phil Towers [ David Harrod ] soll den Mafia-Auftragskiller David Montel [ Rocky Patterson ] quer durch das Land in die Großstadt bringen, wird im beschaulichen Texas allerdings von Det. Phil West [ spielt sich die Seele aus dem Leib: Joe Estevez ] und seinen Mannen unter Beschlag und unter Beschuss genommen, was auch der örtliche Sheriff [ Jack Gould ] nicht verhindern kann. Da der Ort momentan wegen des Beginnes der Jagdzeit ausgestorben ist und die Telefonverbindungen gekappt wurden, liegt es an den Hillbillies Jake [ halbes Hühnchen: Shane Spaulding ] und Alex [ waffenaffiner Lockenkopf: J. Scott Guy ], das Blatt umzudrehen.
Gedreht wird wieder in der Pampa, aber das gehört dazu, eine leere Gegend voller karger und bleicher Natur, ab und an ein paar knarzend-schiefe Holzhäuser, die den Eindruck der Verlassenheit und Isolation eher noch Verstärkern als am Aufheben sind. Die Landschaft ist flach und wirkt wie von Zäunen zusammengehalten, ein abgeplatztes und gedrungenes VCR and Movies Rentals steht da, eine Kirche, eine Taverne mit Raum für genau einen Billardtisch, ein 'Kuntry Diner' mit den Ribs, ein General Store, dass wie aus den Sechzigern und der Kulisse von Petticoat Junction wirkt. Mit zivilisatorisches Albträumen kennt sich AIP aus, hier wird gar mit einer Nachtmahr gestartet, einer erst später als grausige Fantasie offengelegte Sequenz, in der ein Mann in einer nächtlichen Lagerhalle sich selber als Gefangenen entdeckt und währenddessen noch von einem Motorradfahrer attackiert wird, der dann auch schon Kugeln im Leibe aufweist und nur ein böses Omen und die Vorausschau im Unterbewusstsein auf die eigene Mission dann ist.
Die Gegend ist natürlich ideal für den Aficionado des B-Picture (oder eher C-Picture), "enjoying the fine area" and "appreaciating the countryside", die gelblichen Örtlichkeiten wirken wie aus dem 100-Seelen-Dorf um die Ecke, das knappe Dutzend Darsteller sind unbekannt, das Auffälligste ist noch der Autofriedhof voller Rostlauben, der seinen Schrottwert wie der Rest hier stolz nach außen trägt und sich nicht am Verstecken ist. Unzulänglichkeiten, die zum positiven Faktor ummodelliert werden, eine gewisse Unvorhersehbarkeit des (deutlich an Assault on Precinct 13 erinnernden) Geschehens, dass eher rumpelt und stolpert als perfekt am Laufen und dadurch interessant wird und dadurch seine Aufmerksamkeit kriegt. Die Abwesenheit von Menschen außer den drei, vier, fünf Hänseln hier wird mit der Jagd begründet, eine Triste, die sich die Bösen aus der Stadt zu eigen machen und die Gelegenheit gleich ausnutzen, gibt es eigentlich auch nur einen einzigen Anlaufpunkt in der Kuhbläke, ist der General Store nämlich auch stellvertretend und beinhaltend das Sheriffs-Office, das U.S. Post Office und den Friedensrichter.
Der erste Schuss fällt dann so ca. am Ende des ersten Drittels, nach 30min etwa demnach, die Eröffnung zu einem Reigen an Actionszenen, dass Vergleichbares der Herkunft wie bspw. David Heaveners Prime Target wie den Blockbuster der Sommersaison aussehen und selbst hauseigenes wie Dark Rider wie den Klassenprimus dastehen lässt ; ein zweiter Schuss auf der Dinertoilette (ebenfalls ohne sichtbare Trefferwirkung) heizt die Konfrontationen weiter an und ist für das zweite Drittel auch schon der Höhepunkt schlechthin. Aufgespart hat man sich die Kugeln, die Blutbeutel und das Adrenalin für den langen Showdown mitsamt Raketenwerfer, Handgranaten und der guten alten 50. Kaliber, für die 'Autojagd' auf den Sandstraßen, oder auch den Molotowcocktail, der eines dieser alten klapprigen Karossen in Brand setzt und diese fahrbare Schabracke und zusätzlich auch einen ausgedienten Schulbus von seinem Elend erlöst. Die Schießerei zum High Noon ist sehr statisch, aber, und das muss man dann doch erwähnen: Das Mündungsfeuer ist amtlich,heutzutage scheitern selbst wesentlich besser betuchte Produktionen in genau dieser Disziplin.