Im spanischen Madrid hat der kleine Juan (Izán Corchero) großen Spaß daran, sich Horrorgeschichten auszudenken, die er dann seiner Mama Luisa (Pilar López de Ayala) vorträgt. Ein an sich harmloses Vergnügen für die beiden, doch in einer regnerischen Nacht dringt ein gesichtsloser Kapuzenmann über ein Baugerüst in die Wohnung ein, greift zunächst Luisa an und versucht dann den kleinen Juan zu entführen - mit knapper Not kann die Mutter dies allerdings gerade noch verhindern.
Auch in England schlägt die unheimliche Schattengestalt zu: dort entdeckt die ca. 11-jährige Mia (Ella Purnell) in einem hohlen Astloch ein kleines Kästchen, das ein vergilbtes Pergament enthält. Die dort handschriftlich notierte Geschichte des Hollowface - oder in der deutschen Synchro Schattengesicht - genannten gesichtslosen Monsters fasziniert sie, und sie trägt sie, weiter ausgeschmückt u.a. ihren Mitschülern vor - bis sie ebenfalls von jener Schreckgestalt heimgesucht wird.
Mias Vater John (Clive Owen), ein tatkräftiger Bauarbeiter, der einen sehr guten Draht zu seiner Tochter hat, versucht dieser ihre Ängste dadurch zu nehmen, indem er eine ähnlich aussehende Vogelscheuche baut und diese im Garten anzündet. Doch dies hilft Mia nicht wirklich, denn Hollowface läßt sich davon nicht abhalten und kommt wieder. Auf der Suche nach Kindergesichtern, die er stehlen kann (da er selbst keines besitzt) stiehlt er Mia ihren Mund (und somit ihre Sprechfähigkeit), sodaß das Mädchen seitdem schweigt. Die Eltern wenden sich zwar an eine Kinderpsychologin, doch diese kann ihnen nicht helfen. Auch sein spanisches Opfer sucht Hollowface immer wieder heim, wobei sich Mutter Luisa schließlich an einen Priester (Daniel Brühl) wendet, der einen Exorzismus vorschlägt: vergeblich, wie man schon ahnen kann...
Das Horrodrama Intruders des spanischen Regisseurs Juan Carlos Fresnadillo (28 Weeks Later) besteht über weite Strecken aus zwei parallelen Erzählsträngen, die bis auf das Monster nichts miteinander zu tun zu haben scheinen - erst zum Schluß werden die beiden Fäden zusammengeführt, doch bis dahin ist die anfängliche Spannung (mit dem erwähnten Kampf im Regen am Baugerüst) weitgehendst verpufft und einer gewissen Langeweile gewichen, da gegen den gesichtslosen Kapuzenmann so gar nichts zu helfen scheint. Dazu trägt auch der Umstand bei, daß die Erscheinung von Anfang an nicht nur auf die Phantasie oder die Alpträume (à la Freddy Krueger) der Kinder geschoben werden kann, da beide erwachsenen Elternteile die Schattenfigur ebenfalls zu sehen bekommen und sich dieser erwehren müssen - lange Zeit selbst unter Zuhilfenahme von (außenstehenden) Ärzten oder Geistlichen nicht nur vergeblich, sondern auch ohne offensichtlichen Sinn. Als moderne Videotechnik die Handlung in eine andere Richtung zu lenken scheint, kommt erst recht kein Interesse mehr auf.
Positiv zu bewerten ist die Leistung der Kinderdarstellerin Ella Purnell, die ihre Mia einigermaßen authentisch auftreten läßt; auch Clive Owen als liebevoller Vater, der seiner Tochter zuhört und auf sie eingeht, darüberhinaus schonmal einen abstürzenden Kollegen an der Hochbaustelle rettet, taugt (zunächst) durchwegs als Identifikationsfigur, seine Frau Susanna (Carice van Houten) dagegen, kalt, kaum beteiligt und meist im Nachthemd auftretend (und einmal einige Sekunden auch ohne Nachthemd - die überflüssigste Szene des ganzen Films) ist nicht nur optisch ein Totalausfall, Daniel Brühl als teilnahmsvoller Priester macht aus seiner Nebenrolle das Beste, ist im Grunde aber ebenfalls verschenkt.
So bleiben einige durchaus wirkungsvoll inszenierte, wenn auch unblutige Gruselmomente, etwa wenn das computergenerierte Monster durch nächtlich finstere Räume wirbelt oder gesichtslose Darsteller auftauchen, doch mangels logischer Anknüpfungspunkte verhungert die Geschichte auf halber Strecke. Der finale Plot Twist erklärt dann zwar die Hintergründe, ist aber nicht sonderlich befriedigend (um nicht zu sagen hanebüchen konstruiert) und kann vor allem die vorangegangene Langeweile keinesfalls kompensieren - somit ist Intruders zwar kein völliger Reinfall, hinterläßt jedoch weder plottechnisch noch bildlich irgendwelche Spuren beim Zuseher und ist schnell wieder vergessen - 3,51 Punkte.