Cop Dave Brown versieht seinen Dienst in South L.A., jenem Viertel, welches von Hispanoamerikanern bewohnt wird. Und weil Dave Brown ein ziemlicher Rassist ist, geht er nicht gerade zimperlich mit den Kriminellen um. Sein Privatleben sieht da fast nicht anders aus: chaotisch wohnt er mit zwei Ex-Frauen unter einem Dach und Alkohol ist sein ständiger Begleiter. Eines Tages rastet er im Dienst völlig aus und schlägt einen Unschuldigen(?) unter den Augen von Überwachungskameras fast zu Tode. Das gibt natürlich mächtig Ärger mit den Internal Affairs…
„Rampart – Cop außer Kontrolle“ ist ein im Doku-Stil inszenierter Cop-Thriller, der unter Zuhilfenahme einer Drehbuchvorlage von James Ellroy auf bitter-realistische Weise das Leben eines Großstadt-Polizisten schildert und bei dem man das Gefühl hat, dass hier kaum etwas beschönigt wird. Klassisches Erzählkino wird deshalb aber von Oren Moverman bei weitem nicht geboten, denn so unvermittelt wie der Film beginnt so endet er auch: Dave Brown sitzt in seinem Auto und fährt durch „sein“ Revier – desillusioniert, zerschunden, ein menschliches Wrack. Der Blick in das Seelenleben dieses brutalen, korrupten Cops, dessen Rolle in der Gesellschaft sich vom Jäger zum Gejagten gewandelt hat, gibt der wunderbar aufspielende Woody Harrelson frei, dem man anscheinend die Figur quasi auf den Bauch geschrieben hat. Harrelson ist es auch, der die Faszination an „Rampart – Cop außer Kontrolle“ bis zum Ende aufrecht erhalten lässt, denn zu reinen Unterhaltungszwecken ist dieser Film hier wahrlich inszeniert worden In Nebenrollen sind zu sehen: Steve Buscemi, Ned Beatty, Ice Cube, Sigourney Weaver und Ben Foster. Auf BD (16:9) letterboxed (2,35:1). Des weiteren mit Robin Wright, Anne Heche, Cynthia Nixon u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin