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Hille (Vitus Zeplichal) versucht erfolglos, für sein Abitur zu lernen, während die Stadtfestvorbereitungen seines Vaters (Reinhard Kolldehoff) das Haus in einen Taubenschlag der Helfershelfer verwandeln, seine rebellische Schwester (Silke Kulik) für Dauerärger sorgt und seine überforderte Mutter (Helga Riedel-Hassenstein) nutzlose Beschwichtigungsversuche unternimmt…

Mit beachtlichen formalen Kraftanstrengungen, die sich in sorgfältig durchkomponierten Plansequenzen von außergewöhnlicher Komplexität und absichtlich lästigen Toncollagen aus Verkehrsgeräuschen, Baulärm und Glockenläuten äußern, will Peter Fleischmann den Unmut einer unzufriedenen Jugend einfangen, die sich wie die ohnmächtige Zeugin eines drohenden Weltuntergangs vorkommt: Umweltverschmutzung, Frömmelei, Bigotterie, erpresserischer Kapitalismus, soziale Unruhen, halbherziger Garagenterrorismus und vieles mehr sollen einen vorapokalyptischen Rummel heraufbeschwören, der Vernunfthandlungen vereitelt und anarchische Umtriebe fördert. Doch die gute Absicht macht noch keinen guten Film: Die blassen Figuren bleiben bloß Thesenzwerge auf einer biederen Demonstrationsbühne, die absichtlich nur für verkopfte Problembeschreibungen hergerichtet wurde und jede echte Gefühlsregung im Keim erstickt.

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