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Na, na, na, wer wird denn einem Film mit dem Titel „Super Shark“ nur 1 oder 2 Punkte geben?

Dabei hat Regisseur Fred Olen Ray doch nur eine der klassischen Ängste des Menschen mit einer der ältesten Begierden verbunden. Ja richtig, seit Anbeginn der Menschheit waren es der Dinge zweierlei die unsere Vorfahren prägten: Haie und Bikinis.

Jahrhundertelang wunderten sich Historiker wie Archäologen, warum es den frühzeitlichen Menschen in Höhlen trieb. Doch die Altamira-, die El Castillo- und die Höhle von Lascaux, sie alle waren nichts anderes als die einzige Möglichkeit sich vor Ihnen zu verstecken: den Superhaien.

Denn eine Tatsache haben wir über die Jahrtausende vergessen, weil es uns leichter fiel mit einer Lüge als der schrecklichen Wahrheit zu leben: Haie wandelten einst auch auf dem Festland. Sie bewegten sich „behände“ auf ihren Flossen vorwärts und fraßen alles was ihren drei Reihen an messerscharfen Zähnen zu nahe kam.

Doch mit den Höhlen kamen auch die Probleme des Urzeitmenschen. In Höhlen ist es schließlich finster und so ward unserem Vorfahren der Blick auf das existenziellste seines Lebens verwehrt: Bikinis. Es dauerte lange (und forderte viele Opfer, die sich trotz besseren Wissens an den Eingang ihrer Höhle wagten um doch noch einen kleinen Blick auf Bikinis zu erhaschen) bis ein weiser Mann etwas erfand, dass dieses Problem auf einen Schlag löste und die Entwicklung zum modernen Homo Sapiens in die Wege leitete: Feuer.

Fred Olen Ray muss viel Zeit weitab der Zivilisation in einer solchen Höhle verbracht haben, denn er hat diese Urangst wieder im sprichwörtlichen Sinne ausgegraben und konfrontiert uns nun damit. Verständlich dass die Herren Kritiker damit ihre Probleme haben. Doch anstatt zuzugeben, dass er hier an eine Grenze gestoßen ist, nein besser eine Tür geöffnet hat, die besser für immer versschlossen geblieben wäre, flüchtet man sich in Standardphrasen wie „fehlende Handlung“, „mangelndes Talent“, „bodenlos billige Effekte“.

Nein meine Herren, Sie machen es sich zu einfach. „Super Shark“ ist die Blaupause eines jeden Horrorfilms, und sogar mehr. Er IST Horror! Denn er vermag es, an unseren Grundpfeilern des Glaubens an die Sicherheit vor der Natur zu rütteln, sie einstürzen zu lassen, auf dass sie für immer unter dem Sand eines namenlosen Badestrandes verschüttet werden. Nur sollten wir uns dieser Herausforderung stellen, sie annehmen und all unseren Mut zusammennehmen um sie zu meistern. Auf das wir anschließend laut ausrufen können: „Wir haben dich besiegt, oh Angst vor dem großen, auf Flossen wandelnden Hai!“

Manchmal mag uns dabei ein Panzer mit Füßen helfen, manchmal ein D-Jay mit seltsamen Sonnenbrillen. Meist jedoch sind es einfach nur viele Frauen in Bikinis, die uns an die warmen und erhellenden Stunden vor dem Lagerfeuer, damals in den schutzbietenden Höhlen, erinnern.

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