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Das Subgenre des Haunted-House-Horrors benötigt mittlerweile keinen sonderlichen Background mehr, denn im Grunde zieht eine Familie in ein altes Haus ein, in dem mindestens jemand umgebracht wurde und nun auf Rache sinnt.
Und da der Ort Salem am ehesten für seine Hexenprozesse von 1692 bekannt ist, wird auch gleich ein Motiv für den Spuk geliefert.

Wayne, der neue Sheriff von Salem, zieht mit seiner Frau Carrie und den Kindern Alli und Kyle in das Corwin House, welches vor ihm sämtliche Sheriffs des Ortes bewohnten.
Als man den Gärtner erhängt auffindet und Wayne von Alpträumen heimgesucht wird, ist das erst der Anfang der mysteriösen Ereignisse…

Die kurze Vorgeschichte rattert die Erzählung mit einem Fünf-Minuten-Intro herunter: Jemand wird in die Badewanne gedöppt, die Frau des Hauses mit einer Tüte erstickt, bis der schockierte Sheriff erscheint und die Bude abfackeln will, doch vorher wird er wie von unsichtbarer Hand aus dem Fenster befördert und dürfte daraufhin ebenfalls hinüber sein.
Als Wayne mit seiner Familie am Haus eintrudelt, kann man sich bereits genau ausmalen, welches Schicksal auf welche Figur warten könnte.

Immerhin verbreiten einige Räume des Hauses ein wenig Atmosphäre und der Fund einer langen Haarsträhne und eines Zahns im Abfluss ist ja auch nicht so schön, wenn man am ersten Abend duschen möchte.
Doch über das Erscheinen dämonischer Fratzen kommen die Effekte über weite Teile nicht hinaus, hier laute Geräusche aus dem Obergeschoss, eine flackernde Birne, dort eine tote Krähe auf dem Dachboden und, was wenig Sinn ergibt, Dämonen aber lernfähig erscheinen lässt, ist die Tatsache, dass Alli beim Chatten vom Benutzer „Salem 1692“ angeschrieben wird. Ein Aspekt, den das holprige Drehbuch im letzten Drittel komplett unter den Teppich kehrt.

Figurentechnisch geht es nicht allzu sehr in die Tiefe, Wayne entwickelt sich zum Besessenen, um die Hintergründe des Hauses aufzuklären, Mom gibt die Fürsorgliche, Alli muss ab einem bestimmten Zeitpunkt als Opferlamm herhalten, während Kyle für die Geschichte eigentlich ohne Belang ist. Der Deputy gibt noch ein paar historische Hinweise und stempelt das meiste als urbane Legende ab, während dem alten Gärtner keine Zeit bleibt, sein Wissen an den Mann zu bringen.
Verkörpert werden die Protagonisten von eher unbekannten Mimen, wobei das Niveau der Performances als brauchbar einzustufen ist.

Alles in allem bringt der Streifen eben rein gar nichts Neues, auch wenn der Score bemüht ist, das Tempo voranzutreiben und ein paar wohlklingende Passagen einbringt.
Genau einmal sitzt ein Schockeffekt, alle anderen bieten altbekannte Muster, Situationen und Abläufe, obgleich die Dämonenfratzen ordentlich gestaltet sind.
Allzu blutig fällt das Treiben auch nicht aus, lediglich zum Showdown summieren sich kleinere Gewalteinlagen binnen weniger Szenen.
Im Gesamtbild also ein routinierter, jedoch kaum mitreißender Gruselhausfilm, den man binnen kurzer Zeit mit einigen anderen austauschbaren Genrebeiträgen verwechseln dürfte.
4 von 10

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