7
kurz angerissen* erstmals veröffentlicht: 02.04.2013 Clooney verlässt ein Stück weit seinen Anspruch an die Authentizität und ändert seine Herangehensweise an die Politik zugunsten der Spannung. "The Ides Of March" ist ein moralisches Lehrstück und anders zu begreifen als etwa "Good Night, and Good Luck". Seine Figuren sind symbolische Gefäße wie aus einer Bühnenaufführung; entsprechend nah ist er mit den Kameras an ihnen dran; das Umfeld interessiert weniger als die Reaktionen der Figuren aufeinander in ihrem eigenen Mikrokosmos. Keine jubelnden Massen, kaum Medien, nur die Akteure im politischen Spiel. In dieser Fauna atmen vor allem die Nebendarsteller auf; gerade Paul Giamatti und Philip Seymour Hoffman stehlen Hauptdarsteller Gosling die Butter vom Brot, während Clooney sich selbst bewusst eher holzschnittartig inszeniert; es hätte fast ausgereicht, ihn nur anhand von Wahlpostern zu zeigen. *weitere Informationen: siehe Profil
10
Polit-Drama mit hervorragenden Schauspielern, das einen in einen fiktiven Wahlkampfrummel wirft. Der Score ist superb gewählt. Die Storyline menschelt und ist sehr dramatisch in Szene gesetzt worden. Immer wieder glaubte ich, eine gute Satire zu betrachten und stellte mit Entsetzen fest, dass dies nicht beabsichtigt gewesen war. Clooney, ich ziehe meinen Hut! Anmerkung: Wer ein trockenes Polit-Thema erwartet und deswegen erst gar nicht einschalten mag, den kann ich beruhigen: IDES OF MARCH langweilt in keiner Szene.
3
Kurz vor den US-Wahlen, muss der geehrte Herr Clooney noch einen Film auf biegen und brechen herunterkurbeln, in dem er sich als kandidierten Gouverneur mimt, der an sich überhaupt kaum screentime besitzt, und in den Szenen wo er Auftritt ziemlich blass und desorientiert wirkt. Gosling versucht das beste aus dem ziemlich dünnen Drehbuch herauszuholen aber leider fehlt dem Script an Materie. Es ist auch allein Goslings Performance zu verdanken, dass der Film (aber erst nach gut 60 Minuten) an Dramaturgie und Tempo gewinnt. Aus cineastischer Sicht gesehen, ein hervorragend besetzter, überflüssiger Film, der leider zum richtigen Zeitpunkt produziert und releast wurde und somit den Herren Clooney und DiCaprio (executive producer) dennoch gute Gewinne einbringen wird...Politik ist nun mal kein faires Spiel!
7
Politthriller, man steht drauf oder man schläft ein. Ich gehöre weniger zu Ersterem, bin allerdings auch nur mal kurz weg genickt. Sprich "Ides of March" schafft es einen ganz interessanten Blick hinter die Fassade von Möchtegern-Saubermännern wie Obama und deren nicht immer sauberen Wahlkampf zu schaffen, immer darauf bedacht die noch so fleckige Weste (mit allen Mitteln) sauber zu halten und das das Blaue vom Himmel zu versprechen. Vor allem aber wird beleuchtet welche Leute wirklich hinter dem Flaggschiff und deren vermeintlicher großer Persönlichkeit stehen, hinter jedem Wort, jeder Geste.