"Delhi Belly": Chaos, Witz und Mut zur Absurdität
Abhinay Deos Delhi Belly ist eine wilde, energiegeladene Achterbahnfahrt durch das moderne, urbane Indien – und das in einem Stil, den Bollywood in dieser Form selten zeigt. Mit einer Mischung aus schwarzem Humor, schmutzigen Gags und scharfem Dialog zeigt der Film eine freche Seite des indischen Kinos, die sich weit von den üblichen Konventionen entfernt. Die Dreifaltigkeit aus Tashi, Nitin und Arup wird von Imran Khan, Kunaal Roy Kapur und Vir Das mit brillanter Chemie dargestellt. Ihre komödiantischen Darbietungen, unterstützt durch prägnante Dialoge und absurde Situationen, tragen den Film auf eine Weise, die den Zuschauer mit ständigem Lachen fesselt.
Die Handlung ist schnell, chaotisch und erfrischend unvorhersehbar. Der ständige Wechsel zwischen wilden Verfolgungsjagden, grotesken Missgeschicken und scharfsinnigen Dialogen hält das Tempo hoch und verleiht dem Film eine gewisse Leichtigkeit, obwohl der Humor oft sehr grob und explizit ist. Besonders hervorzuheben ist der Bösewicht Somayajulu, gespielt von Vijay Raaz, der mit seiner düsteren Präsenz und trockenen Komik für zusätzliche Spannung sorgt.
Nicht alles an Delhi Belly ist jedoch ein Volltreffer. Die vulgären Witze, die ständigen Exkrementen-Gags und die manchmal zu weit gehenden Schimpftiraden könnten einige Zuschauer abschrecken, die sich eher an traditionellere Bollywood-Komödien gewöhnt haben. Der Film richtet sich klar an ein jüngeres, urbanes Publikum, das mit dem schnellen Wechsel zwischen Englisch und Hindi sowie der unorthodoxen Präsentation von Themen wie Sexualität und Gewalt umgehen kann. Der Einsatz von Slapstick und derber Sprache führt bei manchen Szenen allerdings dazu, dass der Humor ab und an seine Wirkung verliert.
Die Musik von Ram Sampath ist ein weiteres Highlight des Films, besonders der kultige Song Bhaag D.K. Bose, der mit seinem ironischen und provokativen Text perfekt zum frechen Geist des Films passt. Dennoch gibt es auch hier Momente, in denen die Musik etwas zu sehr in den Vordergrund tritt und den Fluss der Handlung stört, insbesondere Aamir Khans Cameo am Ende, das sich unnötig in die Länge zieht.
Insgesamt ist Delhi Belly eine willkommene Abwechslung im indischen Kino, die mit ihrer respektlosen Art, ihrem scharfen Humor und ihrer wilden Erzählweise begeistert. Die mutige Entscheidung, sowohl in Sprache als auch in Stil neue Wege zu gehen, macht den Film zu einer erfrischenden Ausnahme in Bollywood. Trotz kleinerer Schwächen ist der Film ein unvergessliches Erlebnis, das sich durch seine Kompromisslosigkeit und seinen schwarzen Humor auszeichnet.