Samuel L. Jackson mimt mal wieder den bösen schwarzen Mann und hat sichtlich Spaß dabei, den unberechenbaren, selbstgefälligen Serienkiller heraushängen zu lassen. Selbstverständlich gelingt es ihm auch, den Streifen, trotz einigen Overactings zu bereichen, denn der ist, gelinde gesagt, von Logiklöchern durchsiebt.
Immobilienmakler John (Luke Wilson) durchlebt soeben eine harte Zeit: Job futsch, Eheprobleme und dann der Fremde, der sich Richie (Jackson) nennt und ihn darum bittet, sein Auto anzuschieben, wobei er durch den Auspuff eine leichte Verletzung am Bein davonträgt.
Doch damit nicht genug, denn Richie entpuppt sich als skrupelloser Killer, der John seine Taten in die Schuhe schieben will und sogar seine Familie im Visier hat…
Die globale Wirtschaftskrise wird auch in dieser Geschichte ein wenig aufgegriffen, denn nicht nur der Job kann plötzlich verloren sein, sogar die Polizei greift damit ein Motiv auf, warum ein scheinbar unbescholtener Familienvater plötzlich Amok laufen könnte.
Weiter wird diese Thematik allerdings nicht vertieft, denn im Vordergrund stehen die Gespräche zwischen John und Richie, die im Gesamtbild ein wenig Subtilität vermissen lassen und arg auf die Wirkung von Jackson ausgelegt sind. Über seine Motive verliert der Mann kein Wort, er wird allerdings auch nicht danach gefragt. Vielmehr versucht er John zu beeinflussen und gleichermaßen zu kontrollieren, denn er verfügt über eine ungewöhnlich genaue Menschenkenntnis, was, auch bezüglich des Titels, bereits ein wenig darauf hindeutet, dass Richie kein gewöhnlicher Killer sein dürfte.
In Sachen Logik und Wahrscheinlichkeiten läuft es hingegen nicht immer rund. Beispielsweise sind Johns Kinder, trotz zweier schlanker Eltern auffallend korpulent und scheinbar auch ein wenig unterbelichtet, was eventuell noch als Sozialkritik an verantwortungslose Eltern durchgehen könnte. Doch die ermittelnden Cops sind mal wieder komplett neben der Spur und sichten noch nicht einmal das Material von Überwachungskameras, geschweige denn, fällt ihnen ein, Fingerabdrücke zu sichern. Zum entscheidenden Zeitpunkt bleibt eine Identifizierung aus und auch ein abgeschleppter Wagen bietet offenbar keine Hinweise auf den Killer.
Wer infolge von neun Leichen an einer Tankstelle von einem Blutbad ausgeht, dürfte trotz des hohen Bodycounts enttäuscht werden, da nicht eine Tat zu sehen ist, sondern lediglich die Opfer kurz im Bild erscheinen. Auch in Sachen Bewegung hält sich die Erzählung zurück. Es gibt zwar eine Flucht in ein Feld und einen kurzen Fight in einer Grube, doch ansonsten schwebt zuweilen eine leichte Dialoglast über dem Geschehen, welches trotz kleinerer Twist überwiegend vorhersehbar bleibt. Lediglich der Ausgang vermag deutlicher zu punkten, da er in dieser Form doch recht niederträchtig erscheint.
Ansonsten ist Luke Wilson als John nach wie vor jemand, der komplett austauschbar und nichts sagend bleibt, auch wenn er nicht schlecht performt. Die Kulisse Louisianas macht sich zuweilen ganz gut und auch das Spiel mit Licht und Schatten funktioniert im Zusammenspiel mit Jacksons grimmigen Blicken recht ordentlich.
Nur bleibt der Streifen am Ende zu unausgegoren, mutet zuweilen hanebüchen an und kann lediglich zum Finale ein wenig versöhnen, denn dafür fehlen ihm die Unberechenbarkeit, die notwendige Spannung und der Tiefgang, um eine markante Wirkung zu hinterlassen.
5 von 10