Die Musikerin Laura, die Ehefrau des biederen Lehrers Will Gerard, wird eines Nachts auf dem Heimweg von einer Probe von einem Unbekannten überfallen und vergewaltigt. In dem Hospital, in das sie im Anschluss eingeliefert wurde, wird der gramgebeugte Will von einem Fremden namens Simon angesprochen, der Mitglied einer im Geheimen agierenden Organisation ist und ihm den Vorschlag unterbreitet, den Täter, gegen den die Polizei aller Wahrscheinlichkeit keine Handhabe haben wird, persönlich seiner gerechten Strafe zuzuführen... falls dieser sich im Gegenzug zu einem kleinen Gefallen bereiterklärt. Will geht auf das Angebot ein und erhält kurz darauf auch den Beweis, dass es den Vergewaltiger dahingerafft hat. Damit ist die Sache für ihn eigentlich erledigt, doch sechs Monate später meldet sich Simon erneut bei Will und fordert ihn dazu auf, seinen Teil der Abmachung einzuhalten: Der vermeintliche Kinderschänder Walczak soll durch seine Hand einen fingierten Unfalltod sterben. Will weigert sich natürlich und versucht stattdessen, das Opfer in Spe zu warnen. Dabei kommt es dummerweise jedoch zu einem Handgemenge, bei dem Walczak versehentlich doch noch ums Leben kommt. Als sich herausstellt, dass es sich bei dem Toten in Wahrheit um einen bekannten Enthüllungs-Journalisten gehandelt hat, der der besagten Organisation für eine Story nachgeschnüffelt hat, macht Will sich daran, Simon und seinen Mitarbeitern auf eigene Faust das Handwerk zu legen... Dem enormen Schuldenberg, den es abzuarbeiten galt, ist es wohl zu verdanken gewesen, dass Nicolas Cage so etwa anderthalb Dekaden lang bei der Rollenauswahl nicht vornehmlich nach der Qualität der Drehbücher entschieden hat, sondern tatsächlich alles nehmen musste, was man ihm so zu spielen gibt. "Pakt der Rache" ist nach Joel Schumachers ähnlich schwachem Home Invasion-Thriller "Trespass" damals schon sein zweiter Film gewesen, der es zwar in den USA noch kurzzeitig in die Kinos geschafft hatte, der hierzulande jedoch direkt als DVD-Premiere verramscht wurde... und das keinesfalls zu Unrecht. Das Ganze ist nämlich nicht viel mehr geworden, als ein ziemlich abstruses Selbstjustiz-Filmchen, das allerdings kaum den etablierten Regeln des Genres folgt und somit in der vorliegenden Form nicht einmal als unterhaltsame B-Movie-Ware durchgeht. Betrachtet man die zahllosen Idiotien des Skripts, die dem Zuschauer insbesondere in der zweiten Hälfte brühwarm aufgetischt werden und vor denen sogar ein Regie-Routinier wie Roger Donaldson (der alleine mit seiner rasanten Inszenierung ja schon ähnlich dumme Plotten wie die von "Species" oder "Dante’s Peak" kinotauglich geprügelt hatte) letztendlich kapitulieren musste, so fragt man sich doch, wie diese augenscheinliche Low Budget-Produktion es überhaupt geschafft hat, neben Cage doch tatsächlich eine durch die Bank namhafte Darsteller-Riege zu ziehen, denn ein besonders großer Gagen-Scheck kann hier für keinen der Beteiligten gewunken haben. Mutet die Ausgangs-Situation von "Pakt der Rache" anfänglich noch ganz interessant an (zumal sich hier ja mal die Gelegenheit geboten hätte, die Selbstjustiz-Thematik innerhalb eines anderen Rahmens als dem der üblichen "Ein Mann sieht rot"-Nachzieher abzuhandeln), verlieren Regisseur Donaldson und sein Drehbuchautor Robert Tannen recht flott die eigentliche Geschichte ihres Films aus den Augen und lassen die Chose mit zunehmender Laufzeit zu einem recht debil anmutenden "Auf der Flucht"-Derivat verkommen, dem leider sowohl jedwede Form von Spektakel als auch der kleinste Hauch von Spannung vollkommen abgehen. Die wenigen, schlapp intonierten Action-Einlagen, zu denen man sich dann doch noch aufraffen konnte, kommen da beinahe schon in TV-Film-Manier daher, und selbst aus dem visuell an sich reizvollen Handlungs-Ort New Orleans wird fotografisch kein Kapital geschlagen... man hätte den Mist auch in jeder x-beliebigen anderen Stadt runterkurbeln können, es hätte keinen Unterschied gemacht. Die psychologischen Folgen der Vergewaltigung, die in einem handelsüblichen Rape-and-Revenge-Knaller ja zumindest als auslösendes Motiv für eine zünftige Killing Spree gut gewesen wäre, werden hier im Anschluss weitestgehend ganz nonchalant ausgeklammert... wenn nicht direkt schlichtweg ignoriert. Von dieser Warte aus betrachtet darf man sich von "Pakt der Rache" ergo auch überhaupt nichts erwarten. Selbst solche waschechten Exploitation-Klassiker wie "Mondo Brutale" und "Ich spuck auf dein Grab" (beziehungsweise deren auch nicht gerade zimperlichen Remakes) haben sich in dieser Beziehung weniger scheinheilig gegeben und die Auswirkungen einer solchen Gewalt-Tat auf Opfer und Täter nicht völlig übergangen... und durch diesen Umstand auch länger nachgehallt. Im Gedächtnis haften bleiben wird hier allerhöchstens die grob hinfabulierte Idee einer ominösen und, wie’s aussieht, auch allmächtigen Geheim-Organisation mit latentem Gerechtigkeitsfimmel, die permanent im Hintergrund die Fäden zieht. Die kommt allerdings glatt noch unglaubwürdiger daher als sämtliche Kapriolen der letzten paar "Saw"-Streifen zusammengenommen und setzt der Angelegenheit quasi im Alleingang die Krone des Schwachsinns auf. Ernst zu nehmen ist "Pakt der Rache" folglich nicht, doch leider will aufgrund der biederen und gewollt seriösen Machart partout auch kein trashiger Spaß aufkommen. Nicolas Cage liefert trotz allem übrigens 'ne akzeptable Leistung ab, schön, dass der sich zwischenzeitlich halbwegs gefangen zu haben scheint und seitdem ab und an auch wieder bessere Filme macht. Ende gut, alles gut.
4/10