kurz angerissen*
*erstmals veröffentlicht: 09.09.2012
"Pakt der Rache" fühlt sich ein wenig an wie der kleine, unfähige Bruder von "72 Stunden" - unbedarfter Family Guy wird in eine Welt gezogen, die seinen Horizont übersteigt, und muss sich da mit den Mitteln, die er als Jedermann hat, selbst rausziehen. Kann man getrost in eine Schublade stecken, auch mit "Unknown Identity" und Konsorten. Der Realismusanspruch vereint sie alle und gilt als oberstes Gebot, wobei viele andere essentielle Dinge sträflich vernachlässigt werden. Die bürgerlich organisierte Selbstjustizvereinigung bietet zwar genug Fläche für interessante Gedankenspiele, ausgearbeitet wird das aber nur unzureichend. Die Darstellung der Gewaltspirale und das Speisen der Organisation aus Wut und Verzweiflung der Betroffenen wird einfach nicht spürbar gemacht, so dass die ganze Kiste relativ unemotional am Zuschauer vorbeirauscht. Noch dazu macht der Film den Fehler, dass er mit einem Fall einleitet, der viel schwerwiegender und intensiver ist als der eigentliche Hauptfall um Nicolas Cage und seine Frau.
Grundsätzlich nicht unspannend geschildert, aber seltsam flach und farblos. Man kommt hier an den Punkt, dass man sich die übertriebene, fast schon märchenhafte Erzählstruktur eines Films wie "Running Scared" zurückwünscht, die dann einfach mal ordentlich aufräumt mit der Schwerfälligkeit.
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