Review

Es interessierte mich ja nur, wie sich ein immerhin ein paar Millionen teurer TV-Schinken Süddeutschland Ende des 12. Jh.s vorstellt . Ein zweites "Fleisch & Blut" habe ich sowieso nicht erwartet, aber der vorliegende Film hat alles in allem einfach keine Schauwerte, keine überzeugenden Darsteller (der aus meiner Sicht bekannteste Name war noch Klaus J. Behrendt aus dem Tatort), wieder mal ein paar lächerliche Namen, die ich mir im deutschen Mittelalter nicht vorstellen kann (Schmied "Clodio" oder Magd "Loretta") oder die namenkundlich gesehen per se unsinnig sind wie "Günther von Martensen" (ein auch noch norddeutscher Familienname auf "-sohn", wo man eigentlich eine Ortsangabe passend zu "von ..." erwarten würde) - als Höhepunkt taucht auch noch Jeanette Biedermann als "Sonja" auf -, und hemmungslos chargierende Nachwuchsdarsteller zu bieten, die wahrscheinlich wegen ihres Waschbrettbauchs gecastet wurden. Geschlagene zwei Stunden quält man sich durch ein Szenario, in dem krude Magie-Ansätze ("Seelenfang") mit Gedanken an eine aufgeklärte Medizin vermengt werden, ohne dass das zu einem überzeugenden Schlussgedanken führen würde. Stattdessen gibt es einen Gottesurteilskampf, bei dem nicht nur ein betagter Bischof höchstselbst beteiligt ist, sondern der Held auch noch eine versteckte Armbrust zum Einsatz bringt, eine zur dargestellten Zeit kirchlich geächtete Waffe. Was für ein Blödsinn. Wenn der ganze Trash wenigstens unterhaltsam wäre, aber das Treiben der Hauptdarsteller innerhalb der sterilen Bilder erinnert an einen Schonwaschgang, in den sich statt wirklich herber Bilder lediglich immer wieder animalische Wutlaute der kampflustigen Jungmannen mischen. Der Lohn: Eine FSK12-Plakette. Immerhin: Die Mimik von Isenhart und Konrad, wenn sie wütend werden, ist fürwahr ein Ereignis. Wenn das mal nicht zu Gesichtsmuskelkater geführt hat.

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