John Cleese hat es in den letzten Jahren nicht einfach mit dankbaren Rollen, meist muss er unbefriedigende Nebenparts spielen, so wie in „Rat Race“ oder diesem Rohrkrepierer.
Im Sog von „Ocean’s Eleven“, auf den einige caper movies folgten, geht es hier wieder um das Rauben. Doch statt eines Supersafes ist es hier nur eine kleine Provinzbank, deren drei Kassierer allerdings unabhängig voneinander abstauben wollen. Die etwas neurotische Sheila (Alicia Silverstone) denkt an den Geldautomaten, Naturschützer Jason (Woody Harrelson) will aus privatem Gründen an das Schließfach des Millionärs Charles Merchant (John Cleese) und der besonnene Stuart (Paulo Costanzo) wird vom Geld in Kasse und Tresor gelockt. Das ist dann die gar nicht mal so unoriginelle Prämisse.
Durch eine Verkettung von Zufällen bekommen auch alle drei am gleichen Wochenende die Chance, ihre Pläne in die Tat umzusetzen. Doch alle drei treffen auf unerwartete Hindernisse – von wilden Hunden bis zu Gewissensbissen…
So wird dann die originelle Prämisse kaum genutzt, denn die Raubaktionen sind nur kurz und nur an den Stellen, wenn alle gleichzeitig ihren Plänen nachgehen (wird natürlich im Splitscreen gezeigt), kommt etwas Drive in die Sache. Großartige Twists hat die Geschichte nicht, die wenigen Wendungen ahnt man schon meilenweit voraus und echte Spannung kommt erst recht nicht auf.
Stattdessen ist der Rest des Films angefüllt mit Geblödel von unterschiedlicher Qualität, bei dem die guten Gags jedoch in der Unterzahl sind. Meist ist es das übertriebene, rücksichtslose Verhalten von Charles, das für Amüsement sorgt, denn hier sitzen Timing und Witz. Auch sonst gibt es immer wieder ein paar nette Slapstickeinlagen, dazwischen ist jedoch immer wieder Durststrecke angesagt, die mit dem wenig aufregenden Plot oder schlappen Gags gefüllt ist.
Schwache Witze gibt es leider immer wieder, vor allem die Fantasien von Shmally (Rachel Leigh Cook), in denen sie sich in Xena verwandelt, sind einfach nur dämlicher wie kindischer Klamauk. Zudem ist „Abgezockt!“ stellenweise auch fürchterlich unoriginell, denn Sachen wie ausrastende kleine Hunde hat man schon sehr häufig gesehen und das oft auch besser (besagte Hundeszene kommt z.B. zu keiner Zeit an das Pendant aus „Verrückt nach Mary“ heran).
So retten dann allenfalls die sympathischen Darsteller das lahme Filmchen etwas über die Runden, allen voran der extrem gut aufgelegte John Cleese, der hier für reichlich Lacher sorgt. Woody Harrelson ist recht gut, das Duo aus „Road Trip“-Dödel Paulo Costanzo und „10 Dinge, die ich an dir hasse“-Dödel David Krumholtz toll. Rachel Leigh Cook macht das Beste aus ihrer wenig dankbaren Rolle, während Alicia Silverstone ziemlich nervt und viele Nebendarsteller wie mit der Nutzlosigkeit und Austauschbarkeit ihrer Rollen (schmieriger Filialleiter, hilfsbereiter Feuerwehrmann usw.) zu kämpfen haben.
Es bleibt trotz der halbwegs prominenten und durchweg sympathischen Besetzung unterdurchschnittliches, halbgares Comedygedöns. Viele Gags sind Rohrkrepierer, an der Geschichte allenfalls die Prämisse interessant und irgendwie hat man vieles schon besser woanders gesehen.