Vom Busfahrer zum Bankräuber...29.05.2014
Nach einer wahren Geschichte sehen wir hier den Weg vom Busfahrer Edwin Boyd zum Bankräuber und Anführer der Boyd-Gang, wohl wissend, daß sich Verbrechen nicht lohnt...aber ein Mann muß ja seine Familie irgendwie ernähren.
Gangsterfilme mag ich sehr, diesen hier aber nicht. Es ist ja auch kein richtiger Gangsterfilm, sondern eher ein Drama, da weniger Wert auf Polizeiarbeit und Bankraubplanung gelegt wird, sondern mehr Wert auf Dialoge, menschliche Schicksale und dergleichen. Boyd hat einen Vater, mit dem er unversöhnt ist, seine Frau kann sein Tun nicht gutheißen, wird aber wieder schwanger, und auch die anderen Mitglieder seiner Gang haben ihr Päckchen zu tragen. Das mag ja alles gut gemeint sein, lockt aber nun wirklich keinen Hund hinter dem Ofen hervor. Die Darsteller reißen es leider auch nicht raus, Scott Speedman ist in meinen Augen eine krasse Fehlbesetzung und mit der Last der Hauptrolle hier eindeutig überfordert.
Dazu gesellt sich eine unglaublich karge Optik, der man, wie so vielen Filmen der letzten Jahre, das geringe Budget mehr als deutlich anmerkt. Wenige Schauplätze, dafür viele Dialoge im stillen Kämmerchen, ein Gefängnissetting, welches aus gerade mal acht bis zehn Zellen zu bestehen scheint, das mögen nur einige wenige Beispiele dafür sein, wie sehr sich dieser Film von Gangsterfilmen anderer Machart unterscheidet. Und so schleicht sich alsbald Langeweile ein, denn im wesentlichen sehen wir den ganzen Film über das gleiche Strickmuster, bestehend aus Überfall-Festnahme-Flucht aus dem Knast, neuer Überfall...und das alles ohne jegliches Gespür für Spannung inszeniert. Das kann und will ich nicht weiterempfehlen, denn hier wird dem Betrachter nur kostbare Lebenszeit gestohlen, also nur 4/10.