Freunde der miesesten B-Movies wird es freuen. Die Macher von Phoenican Entertainment haben wieder zugeschlagen. Da jedoch weder Jim Wynorski oder Fred Olen Ray Regie führten, noch Steve Latshaw das Drehbuch verbrach, gibt es hier zumindest zaghafte Variationen zu beobachten. „Intrepid“ lässt sich fast als dreistes Remake von „The Poseidon Adventure“, das ausgerechnet auch noch zitiert wird, bezeichnen, denn grundsätzlich ist auch hier die Ausgangsposition ein umgekippter Luxusliner mitten auf dem Ozean, indem nun verzweifelt Menschen um ihr Leben kraxeln.
Da man es bei 20th Century Fox wohl zu dreist fand, dafür auch noch Footage des Originals herauszurücken, nahm man mit CGI-Effekten vorlieb, die gelinde gesagt nicht sonderlich professionell ausschauen.
Der Auslöser ist dieses Mal ausgerechnet eine Atombombe, die im Meer explodiert! Ein Kampfjet (Viele Möglichkeiten für Szenen aus „Top Gun“...), der seine heikle Fracht eigentlich transportieren sollte, schmiert ab und weil das ausgesandte Entschärfungsteam zu dämlich ist und die falschen Cinch-Kabel kappt, leuchtet am Horizont bald der Atom-Pilz lichterloh auf. Wenig später kippt eine Flutwelle den Luxus-Liner, der zu Beginn wohl aus „Love Boat“ (oder so was in der Richtung...) entliehen wurde, um.
Bewundernswert wenig Prominenz hat sich ausnahmsweise mal für den Schmu hergegeben. James Coburn („Pat Garrett and Billy the Kid“, „Cross of Iron“) dirigiert auf seine alten Tage und gerade mal ein Jahr nach seinem Oscar (Muss das peinlich sein...) noch einen Flugzeugträger, Stammgast Larry Poindexter („American Ninja 2: The Confrontation“, „Ablaze“) mimt den Ersten Offizier und „Fist of the North Star“ – Bösewicht Costas Mandylor spielt den Helden. Als Mitglied der Special Forces war er eigentlich nur mit an Bord, um die Tochter seines Chefs zu schützen, muss sich aber bald unter der Wasserlinie auch noch mit mörderischen Russen-Mafiosos, die es, wen wundert es, tatsächlich auf sie abgesehen haben, herumschlagen. Na wenn das nichts ist...
Ist die Katastrophe erstmal nach einer nervtötenden Einführung sämtlicher, überflüssiger Charaktere, die eh draufgehen, im Gang gesetzt, folgt Regisseur John Putch, der mit „The Poseidon Adventure“ aktuell schon wieder ein Schiff umgekippt hat und dort die abgewrackten Adam Baldwin und Steve Guttenberg durch die Korridore jagt, innovationslos dem offensichtlichen Vorbild plus eben ein paar harmlose Scharmützel mit den Ivans (im übrigen tolle Paintball-Munition...). Es wird also durch überflutete Gänge gelaufen und ertrunken, was die überflüssigen Überlebenden eben so hergeben. Zwischendurch darf auch mal ein Hai (*kicher*) in einem halbüberfluteten Raum umherschwimmen und sich gütlich tun.
Als komatös kann man „Intrepid“ dann jedoch nicht bezeichnen, da die Sets überraschend echt wirken, überall Wasser spritzt und alles zumindest knöcheltief unter Wasser steht. Die niveaulosen Dialoge, die Klischeecharaktere, der aufgesetzte, peinliche Humor und die miesen Effekte, also die Standarderkennungszeichen einer Phoenican Entertainment Produktion, findet man allerdings auch hier vor, wenn auch nicht ganz so penetrant wie gewohnt.
Natürlich ist der Film weder spannend noch in irgendeiner Weise sehenswert, wobei das bei P.E. fast immer der Fall ist (Ausnahmen wie „Storm Catcher“ bestätigen die Regel, wobei dort Geld von Franchise Pictures mit drinsteckte, aber das führt jetzt zu weit). In den müden Ballereien fuchteln die Schützen wild in der Gegend herum, die Spannung hält sich auch in Grenzen und Plottwists zum Schluss, die wirklich nicht vorherzusehen sind, verhelfen auch nicht zu einer gütlichen Einigung mit den Zuschauern.
Fazit:
Nur weiterer Müll von Phoenican Entertainment. „Intrepid“ klaut das Poseidon-Szenario, mixt eine Atombombe und die Russenmafia mit dazu, entführt ein paar bekannte Gesichter und vermengt einen unausgegorenen Katastrophenfilm mit einem Actionthriller, dazu miese Effekte obendrauf. Wieder mal nur etwas für die Fans der Billig-Klitsche.