"Das Schwert des Barbaren"... na ja, was soll ich sagen? Leider ist das doch nicht ein Trash-Hammer, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Mein Gedächtnis hatte mich wohl getrübt und was ich zu sehen bekam war ein durchaus unterhaltsamer, aber auf alle Fälle unterbelichteter Barbaren-Klopper.
Zur Story:
Ein Stamm, angeführt von Ator, wird von marodierenden Schuften ausgerottet, nur wenige überleben, darunter auch Ators jüngster Spross namens Sangraal. Dieser wächst zu einem muskulierten Barbaren heran, der seinerseits ebenfalls einen Stamm anführt. Sangraals Stamm sucht nach einem Land, wo er sich niederlassen und friedlich leben kann. Nach Akten von Wandalismus annektieren die Leute irgendein Feld. Doch Unheil naht. Sangraal hört eine Schlägerei, rottet einige seiner Krieger zusammen und weil sie ja friedlich leben wollen mischen sie sich in die Schlägerei ein und töten gleich einige Leute, ohne vorher zu fragen worum es geht oder wer überhaupt böse ist und wer nicht. Da Sangraal offenbar Böse am Geruch erkennen kann, hat er natürlich die richtigen erwischt, na ja egal. Die gerettete Maid ist jedenfalls die Tochter eines anderen Stammeshäuptlings und man beschließt zusammen zu leben. Eigentlich könnte sich Sangraal das gerettete Mädel schnappen, aber er hat schon ne Olle. Diese wird jedoch im anschließenden Racheakt des fiesen Blablabla (Namen vergessen) kalt gemacht und der arme Sangraal musste dies auch noch an einem Kreuz gefesselt mitansehen. Die Gerettete, Aki lautet der Name, befreit unseren tollen Helden, kurz darauf schließt sich ein Asiate namens Wang dem Duo an. Selbiger liefert den lustigsten Spruch des Films "Ich habe die Augen eines Falken. Zwar Schlitzaugen, aber sehr scharf." Ok, Sangraal giert nach Rache, aber er will auch seine Holde aus dem Totenreich zurückholen. Also begibt er sich auf die Suche nach einem Magier, von dem Wang behauptet, dass er mächtig sei. Auf dem Weg dorthin wird das Trio von etlichen Buckligen in eine Höhle verscheucht, dort tauchen grüne, blinde Kreaturen, welche eigenartig bluten auf. Es wird gekämpft, Scheisse gelabert und weggelaufen. Im Laufe der Suche trifft man noch auf Affenmenschen, die eine Spinne anbeten, Sangraal muss wieder befreit werden und es wird wieder gekämpft... Am Ziel angelangt erfährt Sangraal vom Magier, dass er sich von seiner Frau trennen muss, da diese für immer tot ist. Bleibt also noch der Racheakt. Dazu muss Sangraal in eine Höhle gehen, wo er eine riesige Armbrust findet. Wie man sich denken kann, kommt es zum Duell zwischen Gut und Böse. Doch da ist ja noch die Feuergöttin, die den bösen Obermotz befehligt hat. Sangraal muss auch diese liquidieren, dann kommt es zum happy end.
Uuuf, hab ich mich lang gefasst... und das alles, obwohl die Story so ziemlich GAR nichts Neues bietet. Hauptaugenmerk des Films sind natürlich die zahlreichen Kämpfe. Diese wirken allerdings sehr unbeholfen und stümperhaft. Ich neige sogar dazu zu behaupten, dass der Film kein bisschen Action enthält, einfach nur weil alle Kämpfe sehr ermüdend in Szene gesetzt worden sind. Die Darsteller hätten schlechter nicht sein können, einzig der Wang-Darsteller weiss ein wenig zu überzeugen. Das könnte allerdings daran liegen, dass er im Gegensatz zu Sangraal nicht strunzdämlich ist und der Sympathieträger des Films ist. Wie so oft muss der viel sympathischere Gehilfe ins Gras beissen. Die Musik ist ein billiger Abklatsch der Conan-Musik, nur halt um Klassen darunter anzusiedeln, sehr abwechslungsreich ist sie zudem auch nicht. Die Dialoge sollte man überhören, es sei denn man ist Trash-Fan. Die Kulissen lassen einen vermuten, dass das Budget gerade mal bei 3,50 Euro lag. Anders kann ich mir das minimal benutzte Blut und die ewig gleichen Gänge in den Höhlen nicht erklären. Auf die Spinne wurde auch verzichtet, was schon ein wenig traurig ist, da Spinnen in Trash-Movies immer gut kommen und Lacher garantieren. Ausser gelegentlich benutztes Feuerwerk konnte ich keine Spezialeffekte sichten, ist aber nicht weiter schlimm, da der Film auch ohne diesen Hocus Pocus (nicht die Technik aus "Das Todesschwert der Ninja"!) zu überstehen ist.
Bis jetzt gabs ja eigentlich nur Kritik, aber der Film bietet auch Positives. Er ist nämlich, so leid es mir tut, teilweise doch wirklich sehr unterhaltsam und macht einfach Spaß. Teilweise als Trash, teilweise aber auch als ernster Abenteuerfilm.
Langer Rede kurzer Sinn: Wer Conan schon zu oft gesehen hat, oder einfach mal das Gleiche in grün sehen will, ist hier richtig. Man sollte allerdings kein Barbaren-Epos erwarten, sondern von vornherein wissen, dass "Das Schwert des Barbaren" (Die Armbrust des Barbaren wäre übrigens ein passenderer Titel) billig und stümperhaft ist. Aus qualitativer Sicht ist die ein-Punkte Bewertung anderer Rezensenten durchaus vertretbar, mir hat der Film aber gefallen. Daher 07/10 Punkten.