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Es gibt Filme, besonders aus den USA, die nicht deshalb wichtig sind, weil sie besonders gut oder an sich sehenswert sind, sondern weil sie die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf etwas richten, sei es ein vergessenes historisches Ereignis oder heutige Missstände, die in den Nachrichten selten bis gar nicht erwähnt werden. "Machine Gun Preacher" ist so ein Film.

Erzählt wird ein Teil der Lebensgeschichte Sam Childers, der Anfang des Films ein drogenkonsumierender, gewalttätiger und Harley Davidson fahrender Ex-Knacki aus einem typischen White Trash Trailerpark ist, dann aber Gott für sich entdeckt und nachdem er sein Leben neu geordnet hat als Missionar Richtung Uganda fliegt. Dort macht er einen Ausflug in den Sudan und nimmt sich daraufhin vor, den dortigen Kindern, die durch brutale Rebellenangriffe zu Waisen wurden, ein Heim und Schutz zu bieten.

Wenn ich meine, der Film spricht zu oft übergangene Themen an, meine ich natürlich das Elend der Bevölkerung des Sudans im Bürgerkrieg. Ob ein von Gott beseelter ehemaliger Strafinsasse mit Vorliebe für Schießeisen eine Hilfe in diesem Konflikt ist, wage ich leise zu bezweifeln. Das Drehbuch tut dies weniger, im Gegenteil ist genau dies Moral und Prämisse des Films. Manchem mag das schwer nachvollziehbar sein und die dargestellte Entwicklung des Sam Childers trägt nicht gerade zur Glaubwürdigkeit der Figur bei.

Seine Wandlung vom Saulus zum Paulus wird in einer einzigen kurzen Szene (halbherzig) motiviert, das Baugewerbe lernt er im Flug und in seiner von ihm gebauten Kirche sagt er zu Beginn noch, das er nicht gerne vor Publikum redet, mausert sich aber in kürzester Zeit zum mitreißenden Prediger. Interessant auch, das ein Messias der afrikanischen Kinder keinen Gedanken, daran verschwendet, die Kultur oder Sprache des Landes kennenzulernen, wozu auch, wenn so gut wie alle Kinder dort Englisch beherrschen. Und obwohl er teilweise Leute um Geld bittet, scheint er selber ziemlich viel davon zu haben.

Gerard Butler versteht es mit seinem rauen Charme, dem Drehbuch in einigen Szenen entgegenzuspielen, Akzente setzt neben ihm nur Michael Shannon als sein Kumpane aus Gewalt- und Drogenexzessen (der natürlich auch geläutert wird). Als im Abspann aber Bilder und Videos des echten Sam Childers gezeigt werden, schafft es dieser allerdings in wenigen Minuten mehr von seiner Überzeugung zu vermitteln als der ganze Film davor.

Die Inszenierung Marc Forsters überzeugt in vielen Szenen, der Bürgerkrieg wird schonungslos und teilweise drastisch bebildert. Leider ergibt sich selten aus den Einzelstücken ein kohärentes Ganzes.

Fazit: Man mag vom Treiben Sam Childers im Sudan halten was man will, dieser Film setzt ihm ein eher unbefriedigendes, weil unausgearbeitetes Denkmal.

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