... Ravensburg die Narren los. In den traditionellen Kostümen, den sogenannten Narrenhäs, schwärmen sie durch die Stadt, reimen Spottverse auf die Obrigkeit und andere Opfer und machen einen Heidenlärm, um den Winter auszutreiben. Doch mitten in der Fasnet, im bunten Chaos, geschieht ein Mord: Der Kassierer einer Bank wird erstochen, und der Mörder flieht in der besten Tarnung, die es in der närrischen Zeit geben kann: im Narrenhäs. Zeugen haben jedoch beobachtet, dass der Mörder hinkte - wie Albrecht Behle hinkt, der Maskenschnitzer, der seine Werkstatt schräg gegenüber der Bank hat. Ein Großteil der Beute findet sich bei ihm, und die Mordwaffe stammt aus seiner Werkstatt. Für den ermittelnden Hauptkommissar Keuerleber ist der Fall klar. Doch bei Keuerleber ist Ernst Bienzle mit seiner Freundin Hannelore Schmiedinger zu Gast, um sich die schwäbisch-alemannische Fasnet zeigen zu lassen. Die allzu klare Sachlage des Mordfalls weckt seine Neugier, und er kann's nicht lassen, seinem Kollegen in der Provinz kollegial unter die Arme zu greifen - und er macht einige interessante Entdeckungen. Es gibt offenbar einflussreiche Leute in der Stadt, denen Behle ein Dorn im Auge ist und die an seiner Verurteilung interessiert sein könnten. Denn der eigensinnige Maskenschnitzer hat früher in einem Unternehmen für feinoptische Geräte gearbeitet und dort eine bahnbrechende Erfindung gemacht, um deren Patente er sich betrogen fühlt. Um sich sein Recht zu verschaffen und seine Unschuld an dem Mord zu beweisen, bricht der in Untersuchungshaft sitzende Behle aus dem Gefängnis aus und beschafft sich, um nicht erkannt zu werden, ein Häs aus dem Narrenmuseum. Kurz darauf geschieht ein zweiter Mord und wieder wird der Mörder gesehen - in einem Kostüm, wie es Behle aus dem Museum gestohlen hat. Es sieht schlecht aus für Behle. Wie schlecht, wird Bienzle klar, als er beginnt, den lokalen Filz zu durchschauen. Denn die Gegenspieler Behles sind durch ihre Stellung so gut geschützt, dass sie zur Tarnung weder Häs noch Maske brauchen. (Text: WDR)
Quelle: WDR