Review

Meine Güte, was hat man denn hier für einen großen Haufen Dung geschaffen? Taylor Lautner, der einzige wirklich coole Kerl in der Twilight Reihe, bzw in den Filmen "Twilight", "New Moon" und "Eclipse", bekam also seine erste Hauptrolle und ich war eigentlich guter Dinge, dass man in ihm einen Actionstar von Morgen gefunden hat. Noch dazu kam ein relativ guter Regisseur, der für Filme wie "Vier Brüder", "Boyz N the Hood" und "Shaft" verantwortlich war. Dann packte man noch hoch begabte Nebendarsteller hinzu, wie z.B. die großartige Sigourney Weaver oder den charmanten Alfred Molina. Was soll hierbei dann also schief gehen? Leider fast gänzlich Alles. Ich weiß nicht was sich die Herrschaften hierbei gedacht haben, aber der Film ist ein heilloses Durcheinander, der die ganze Zeit nicht weiß, was für ein Film er eigentlich sein will. Mit 106 Minuten wird man hier über weite Strecken eher bestraft als unterhalten und wir bekommen die peinlichsten Actionszenen und die ekelhaftesten Dialoge seit Langem zu sehen. Auch wenn es mit Abstand viel schlechtere Vertreter gibt, kann man diesem Film dennoch fast nichts Positives abgewinnen. "Atemlos" ist weit unter dem Mittelmaß und hat eigentlich Alles falsch gemacht.

Nathan ist eigentlich ein typischer Teenager. Er verbringt seine Zeit gerne mal auf diversen Partys und haut sich dabei ne ordentliche Menge an Alkohol hinter die Binde. Natürlich ist er durch seine traumhafte Statur bei den Mädchen nicht gerade unbeliebt und so kommt er seiner Nachbarin immer näher. Durch Zufall (!) entdecken die Beiden auf irgendeiner Internetseite über vermisste Kinder ein Bild von Nathan und er beginnt zu zweifeln, ob seine Eltern wirklich seine leiblichen Eltern sind. Nach langem hin und her gesteht die Mutter schließlich die große Lüge und Nathan fällt aus allen Wolken. Doch kurz darauf stehen plötzlich eiskalte Profikiller vor der Tür und wollen mit allen Mitteln an Nathan heran. Von da an ist der junge Bursche stets auf der Flucht und zieht zu allem Überfluss auch noch seine Freundin Karen mit hinein. Doch nicht nur die skrupellosen Killer sind hinter Nathan her, auch das CIA steht urplötzlich auf der Matte und wollen an Nathan gelangen. Doch Nathan weiß nicht mehr, wem er trauen kann und so geht seine Flucht weiter. Was wollen die Killer? Was will das CIA? Und welche Rolle spielt Nathans leiblicher Vater dabei?

Lasst euch bloß nicht vom Trailer blenden, denn der vermittelt den Eindruck, man bekomme hier eine spannende Hetzjagd in bester Bourne-Manier zu sehen. Das täuscht und zwar gewaltig! In erster Linie SOLL der Film natürlich ein Thriller rund um das Geheimnis um Nathans wahrer Herkunft sein, doch der Film beschäftigt sich die meiste Zeit mit völligem Mumpitz. Es gibt total kitschige und bescheuerte Dialoge zwischen Nathan und Karen, die einfach nicht in diesen Film hinein passen und wahrscheinlich nur rein gepresst wurden, um ein paar hysterische Twilight-Fans zufrieden zu stellen. Die ganze Geschichte wirkt total schlampig konstruiert, dass die 106 Minuten sich fast wie 2 1/2 Stunden anfühlen. Das Ganze ist hier so peinlich und so schlecht inszeniert, dass die Logikfehler, wovon es hier reichlich gibt, fast schon nichtig wirken. Ein paar kleine spannende Momente sind aber dennoch vorhanden, wenn auch nicht sonderlich viele. Die einzige wirklich akzeptable Phase, war die Szene im Zug, wo es Nathan mit einem Killer mit Brille aufnimmt und ihn ganz trocken "bearbeitet". Nicht dass die Szene in irgendeiner Form hochkarätig inszeniert wurde, aber sie hatte zumindest einen leichten trashigen Unterhaltungswert und war vor allem recht spannend gemacht. Ansonsten kann man hier nur noch Taylor Lautners Kampfkünste loben, denn da muss man sich wirklich eingestehen : Da hat er wirklich Einiges drauf. Dennoch retten seine sportlichen Höhepunkte nichts an diesem Film, denn zusammengefasst ist das Ganze hier für eine Lovestory zu übertrieben schmalzig, für einen Actionthriller zu mau und für einen Actionfilm zu wenig spektakulär. Besonders schlimm wird das Ganze dann am Ende, wo wir den schleimigsten Kitsch seit Langem zu sehen bekommen (Stichwort : Telefonat) und der Twilight Reihe locker das Wasser reichen kann.

Wie ich bereits erwähnt habe, war ich eigentlich guter Dinge was Taylor Lautner betrifft. Doch die Realität hat mich sehr schnell einholt, denn was der junge Lautner hier vom Stapel lässt geht wahrlich auf keine Kuhhaut. Egal was in diesem Film passiert, ob was Trauriges oder was Lustiges, er zieht immer die gleiche Fleppe und wird oft von seinem eigenen nackten Oberkörper von der Mimik her übertroffen. Ok, ein Actionstar der keine Gesichtsmuskeln hat ist ja nichts Neues (Steven Seagal), aber der alte Moppel-Steven hat wenigstens nie versucht, eine große Lovestory in seinen Filmen zu präsentieren. Wenn Taylor Lautner mal weinen soll wurden ihn ein paar künstliche Tränchen angeklebt, doch dass man dabei auch seine Stimme etwas weinerlich ändern sollte hat man wohl vergessen ihm zu sagen. Alle Sachen die er hier sagt wirken sauber und ausführlich auswendig gelernt. Ganz ehrlich, ich habe ein Theaterspiel von einer Grundschule gesehen, wo die Kinder ihre Texte doppelt so gut aufgesagt haben wie Lautner in diesem Film. Auch die Präsenz von Sigourney Weaver hat mich schockiert, denn die bleibt hier voll und ganz unter ihren Möglichkeiten und wirkt zudem wie ein totaler Wegwerf-Charakter (unter den Wegwerf-Charakteren). Auch Lily Collins ist wahnsinnig nervig hier, da sie eine Ausstrahlung wie eine Schaufensterpuppe hat und nur als reines Knutschobjekt für Taylor Lautner dient. Nur Alfred Molina holt das absolut beste aus seiner Rolle heraus und überzeugt als undurchschaubarer CIA Agent.

Bist du Twilight Fan? Hast du Jakob geliebt? Vergötterst du Taylor Lautner? Liebst du seinen Body mehr als sein Gesicht? Ist dir eine Story scheiß egal, solange es Taylor Lautner zu sehen gibt? Wenn ja, dies ist dein Film! Alle Anderen sollten sich diesen Film nicht mal unter Zwang angucken oder sich zumindest schämen, wenn sie es doch gemacht haben.


Fazit : Was haben wir auf der Habenseite? Einen guten Molina, eine spannende Zugszene und einen gut trainierten Körper, der zu Taylor Lautner gehört. Und auf der anderen Seite? Eine miese Story, ein kitschiges Ende, dämliche Actionszenen, einen grottenschlechten Taylor Lautner und einen völligen 08/15 Bösewicht. Das ist schon ziemlicher Dreck das Ganze. Aber es geht schlimmer. Definitiv! Oder auch in ordinärer Sprache : Hier ist nicht alles scheiße was stinkt.


4/10

Details
Ähnliche Filme