Review

Cynthia Rothrock war so ziemlich die einzige Frau, welche sich gegen die ganzen B-Konkurrenten wie Richard Norton, Jeff Wincott, Billy Blanks usw. behaupten konnte. Ihre Filmographie weist knapp 50 Filme auf, wobei es sich bei 99 % davon um Actionfilme handelt. Bei " Lady Dragon " führte Regisseur David Worth (Der Kickboxer, Honor) Regie, aber dank des knappen Budgets musste in Indonesien gedreht werden. Leider habe ich persönlich bis jetzt kaum Filme mit Cynthia Rothrock gesehen, kann daher keinerlei Vergleiche anstellen, nur hierüber kann ich die Aussage treffen, dass sich " Lady Dragon " im glatten Durchschnittsbereich aufhält und gut unterhalten kann. Ein Jahr später drehte Worth mit " Angel of Fury " die Fortsetzung.
Story:
Seit der Ermordung ihres Mannes, will sich die Einzelkämpferin Kathy Gallagher (Cynthia Rothrock) an dem skrupellosen Geschäftsmann Ludwig Hauptmann (Richard Norton) rächen. Er ließ damals ihren Mann ermorden. Verkleidet als Prostituierte will sie einen Mordanschlag auf Hauptmann ausüben, wird jedoch enttarnt und von Hauptmann vergewaltigt. Danach setzt man sie in der Einöde aus, wo sie aber von einem alten Meister gefunden wird. Nach und nach erholt sie sich von ihren Verletzungen und beginnt zu trainieren. Noch einmal will sie sich Hauptmann entgegenstellen, doch diesmal in einem Zweikampf, den nur Einer gewinnen kann.

Der Dreh in den USA wäre einfach zu teuer gewesen, so verlegte man die Arbeiten nach Indonesien. Trotzdem können die eingefangenen Bilder gut gefallen und das heruntergekommene Land bietet massenhaft schmuddelige Orte wie Kneipen, Hinterhöfe, aber auch die Exotik lässt man nicht außer Acht. Allein Hauptmann´s Anwesen ist eine Pracht. Der Score ist richtig fetzig und hat für jede Szene eigentlich die passende Untermalung parat.
Nur die Story ist mal wieder zu typisch. Man klammert sich zu stark an das übliche Grundschema, dass massenhaft Klischees zulässt und obendrein sogar noch mehr als vorhersehbar ist. Erst wird Kathy der Mann genommen, dann scheitert ihr erster Racheversuch, verletzt wird sie wieder aufgepeppelt und trainiert (an sich sieht es ja überhaupt nicht so aus, als würde da trainiert werden) und zum Schluss bekommt sie endlich ihre Rache, plus Happy End. Daneben stimmt das Tempo nicht ganz. Es treten doch vereinzelt Durststrecken auf und in Punkto Spannung sieht es auch sehr mager aus.
Aber man kann solchen Filmen auch noch eine gute Seite abgewinnen, zum Beispiel in Form der Choreographien. Hier hat man wirklich gute Arbeit geleistet, weil auch kein Kampf dem Nächsten gleicht. Nur die doppelten und dreifachen Wiederholungen einer einzelnen Kampfszenen gehen dem Zuschauer irgendwann mal auf die Nerven. Das kann man ein paar Mal machen, aber hier übertreibt es Worth eindeutig. Doch sonst kann man nicht klagen. Rothrock heizt ihren männlichen Gegnern ordentlich ein, Höhepunkt ist der Endkampf mit Richard Norton, gegen den Cynthia in Echt wahrscheinlich keine Chance hätte. Doch hier poliert sie ihm in einem langen Endkampf gründlich die Fresse. Auch sonst teilt sie mächtig aus wie beim Fight in der Bar, oder in der Lagerhalle. Obendrauf gibt es noch eine kleine Verfolgundjagd und ein paar sehr brutale Morde, wegen denen ist der Film wahrscheinlich auch indiziert worden.
Cynthia Rothrock gibt eine ordentliche Heldin ab, aber an Mimik und Gestik hapert es noch stark. Mit Abstand agiert Richard Norton am besten. Gnadenlos und brutal fies, zudem kann er gut fighten. Robert Ginty ist in einer Nebenrolle als verräterischer CIA Agent zu sehen.

Fazit:
Man hätte selbst aus dieser üblichen Story noch mehr machen können. Zumindest das Tempo erhöhen und mehr Action einbauen. Die Fights sind dafür toll choreographiert, aber insgesamt könnten es noch ein paar mehr sein. Die Kulisse ist absolut passend, genau das Selbe kann man über den Score sagen. Die Darsteller reichen auch aus. " Lady Dragon " unterhält wirklich gut, aber mehr auch nicht.

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