Tony Todd, Michael Berryman und Kane Hodder dürften natürlich jedem Horrorfan ein Begriff sein und wenn gleich alle drei in einem Genrewerk mitspielen, dürfte ja eigentlich nicht viel schief gehen. Beim geschätzten Budget von gerade einmal 200.000 Dollar könnten zwar schon die Alarmglocken läuten, auch wenn "Blair Witch Project" deutlich weniger kostete. Doch wenn nach einer halben Stunde Laufzeit noch immer kein roter Faden erkennbar ist, haben wir es mit einem Anfängerstreifen unterster Kajüte zu tun.
Eine Handlung lässt sich infolgedessen nur bedingt zusammenfassen: Eine große Sippe um Chef Jacob lebt mehr oder minder im Untergrund und filmt gefangene Zivilisten, was letztlich als Snuff verkauft werden soll. Doch dann kommt es zum Streit in der Familie...
Verantwortlich für das Desaster ist primär ein gewisser Joe Hollow, der das Drehbuch verfasste, unter anderem Regie führt und eine der Hauptrollen bekleidet. Dass der Kerl wie ein Hardrocker aus dem Bilderbuch herumläuft, soll zunächst keine Vorurteile schüren, doch wenn man ihn und seine talentfreien Kollegen vor der Kamera angestrengt Dialoge aufsagen sieht, ist es rasch vorbei mit der Geduld.
Den sprunghaften Einstieg mit diversen kurzen Handlungssträngen unterschiedlicher Figuren, wie etwa zwei Frauen beim Flaschendrehen, könnte man zunächst als stilistisches Mittel der Erzählweise begreifen, - alles kurz vorgestellt und dann geht es zur eigentlichen Handlung über. Aber nein, das bleibt so.
Ein Konzept ist bei alledem nicht zu erkennen, nur dass es innerhalb der Familie ständig Krach wegen Drogen und Kompetenzen gibt, ein Deputy am Rande mitmischt und auch mal Waffen gezückt werden, um sich gegenseitig einzuschüchtern.
Mit Kannibalismus hat das Ganze allerdings rein gar nichts zu tun, und auch Splatterfans werden angesichts eines blutigen Einschusses und etwas roter Farbe an einem Messer nicht gerade Luftsprünge machen.
Der geballte Dilettantismus bietet darüber hinaus eine unsichere Kamera und recht harte Schnitte, Dialoge auf dem Niveau von zwei Promille und darstellerische Leistungen, die bis auf Todd und Berryman eher als unterirdisch laienhaft zu bezeichnen sind.
Ausbleibende Spannung und nicht vorhandene Atmosphäre verstehen sich fast von selbst und wer beim finalen "Fight" auf einem Dach so etwas wie eine Dramaturgie erwartet, kann auch hoffen, dass Halloween mit Frühlingsanfang einhergeht.
Amateurhafter Schrott ohne Sinn und Verstand, - reine Zeitverschwendung.
1,5 von 10