SWITCH wirkt wie viele Filme besonders gut, wenn man sich nicht zu viel vorher informiert. Sogar der unnötige deutsche Zusatztitel verrät schon eine wichtige Wendung des Films. Aber er hat dennoch genügend Überraschungen und Story-Twists auf Lager um die 104 Minuten mit guter Spannung zu füllen. Nicht immer ist alles mega-realistisch und die eine oder andere Handlung der Protagonistin Sophie als auch der Polizei hätte mit etwas mehr Überlegung durchaus sinnvoller gestaltet werden können.
SWITCH ist kein Highlight des französischen Thriller-Kinos. Aber entscheidend für mich ist die hohe Kurzweiligkeit des Films, die gekonnte Steigerung der Spannung und seine Kompromisslosigkeit seine kreative Geschichte so rotzfrech bis zum Ende durchzuziehen.
Hier der Inhalt ohne etwas zu verraten (OHNE SPOILER!): Sophie (Karine Vanasse) tauscht aus einer Laune heraus auf einem Internet Portal ihre Wohnung in Montreal mit einer unbekannten Frau in Paris und ist überglücklich. Dies dauert allerdings nur einen Tag bis die Polizei sie in Paris besucht und festnimmt gerät ein Strudel von Ereignissen in Gang der in ein mörderisches Katz- und Maus-Spiel übergeht....
Getragen wird SWITCH von dem sehr facettenreichen Spiel und sehr gutem körperlichen Einsatz von Karine Vanasse. Zugegeben: es wirken einige Zusammenhänge am Ende schon ein wenig überkonstruiert, aber wenn man sich einfach auf die dichte Spannung und die guten bis überzeugend agierenden Darsteller und das hohe Tempo des auch teilweise sehr harten Versteckspiels einlässt kann man als Action-Thriller-Fan nicht viel falsch machen.
Es gibt tolle nicht enden wollende Verfolgungsjagden, oft zu Fuß und mit waghalsigen Manövern, und man versteht sehr schnell, warum die gute Physis der Hauptdarstellerin am Anfang des Films so betont wurde. SWITCH ist ein gelungenes kleines Stück Bauch-Kino bei dem der Kopf zwar gefordert wird, aber nicht alles bis zum Exzess logisch hinterfragen sollte. In diesem Sinne plädiere ich für
6,5/10 Tauschportalen....äh,....Punkten