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Drei Monate sind vergangen seitdem der maskierte Serienkiller ChromeSkull angeblich ums Leben kam. Doch das Grauen kehrt zurück! Es häufen sich die blutigen Morde, die in ihrer unmenschlichen Brutalität ganz klar die Handschrift von ChromeSkull tragen. Gleichzeitig wird Tommy, der vor drei Monaten nur knapp mit dem Leben davongekommen ist, von dem wahnsinnigen Preston entführt. Dieser steht in einer mysteriösen Verbindung zu ChromeSkull und verfolgt seine ganz eigenen Pläne. Ein erbarmungsloser Wettlauf gegen die Zeit beginnt, während die Zahl der Opfer von ChromeSkull steigt.


Filme die in Deutschland der Schere zum Opfer fallen sind nun längst keine Neuheit mehr, doch was dem Zuschauer hier mit "ChromeSkull: Laid to Rest 2" serviert wird geht schon auf keine Kuhhaut mehr. Einmal ganz davon abgesehen, das der Film um satte 9 Minuten und 19 Sekunden erleichtert wurde präsentiert sich in filmischer Hinsicht der absolute Offenbarungseid. Natürlich ist es schon eine große Frechheit fast 10 Minuten einfach unter den Tisch fallen zu lassen, doch bietet sich doch so die Möglichkeit festzustellen, ob das Werk auch ohne die entfernten Härte-Passagen überhaupt etwas taugt. Diese Frage muss man ganz klar mit nein beantworten, denn im Gegensatz zum 2009 erschienenen Vorgänger "Laid to Rest", der übrigens selbst in der geschnittenen deutschen Fassung einen sehenswerten Horrorfilm darstellt, versagt "ChromeSkull" hier auf der ganzen Linie. Man mag kaum glauben, das der Film unter dem gleichen Regisseur entstanden ist, denn konnte Robert Hall vor 3 Jahren noch mit einem sehr düsteren und atmosphärischen Film aufwarten, so scheint ihm seitdem jegliche Fähigkeit abhanden gekommen zu sein, um eine interessante Geschichte zu konstruieren, die man nicht ausschließlich auf ihren Härtegrad reduziert.

Genau das muss man jedoch bei vorliegendem Werk tun, denn wenn man einmal den Schnittbericht zu Rate zieht, dann werden bei einer sicherlich ungeschnittenen Veröffentlichung über Österreich lediglich die Gorehounds auf ihre Kosten kommen, denn die dann beigefügten Minuten dürften zumindest einen Film präsentieren, der äußerst brutal-und blutig ausfällt. Ansonsten wird sich aber nichts ändern, denn rein inhaltlich wird absolut überhaupt nichts geboten, so das man erst gar nicht den Versuch starten sollte, so etwas wie Substanz oder Potential zu suchen. Im Normallfall kann ich persönlich selbst gekürzten Filmen etwas Positives abgewinnen, erkennt man doch zumindest eine gewisse Struktur und lässt sich von einem Leitfaden führen, der sich im Prinzip durch jede Geschichte zieht. In vorliegendem Fall verhält sich das jedoch vollkommen anders, kann man doch nicht einmal von einer soliden Rahmenhandlung sprechen, die sogar der dümmste Trash-Film beinhaltet. Von der ersten bis zur letzten Minute lässt "ChromeSkull" jegliche Raffinesse und Innovation vermissen und langweilt den Zuschauer ausschließlich mit einer total abgehackt erscheinenden Story, die noch nicht einmal einen richtigen Sinn ergeben will. Das dieser Aspekt auch den teilweise extrem offensichtlich gesetzten Schnitten zu verdanken ist steht dabei wohl außer Frage, doch der Film bietet auch ansonsten keinerlei Dinge, die man positiv in die Waagschale werfen könnte.

Das fängt schon bei den lustlos agierenden Darstellern an, jeder einzelne Charakter könnte jederzeit ausgetauscht werden, ohne das es dem Betrachter auffällt. Eher selten bekommt man eine Darsteller-Riege serviert, in der nicht ein einziger Akteur auftritt, dessen Performance man wenigstens als solide bezeichnen könnte. Nun erwartet man in dieser Art Film auch sicher nicht die oscarreifen Leistungen, aber ein wenig Ausdruck und Glaubwürdigkeit sollten dann doch vorhanden sein, um auch das Geschehen ein bisschen authentisch erscheinen zu lassen. Davon ist man aber mindestens so weit entfernt wie die Erde vom Mond, wobei es sich keinesfalls um eine maßlose Übertreibung, sondern lediglich um die nackten fakten handelt, die einem hier gezeigt werden. Wenn nun zumindest ein wenig Spannung aufkommen würde, oder der Film die herrlich dichte-und düstere Grundstimmung des Vorgängers versprühen würde, wäre ja noch ein einigermaßen sehenswertes Filmerlebnis vorhanden, doch von allen diesen Zutaten fehlt jede Spur und diesem Umstand wird sich auch in einer ungeschnittenen Version des Filmes rein gar nichts ändern.

So sehr Robert Hall mit dem ersten Teil noch überraschen konnte, so sehr folgt mit dieser missratenen Fortsetzung die absolute Ernüchterung beim Zuschauer. Das vorhandene Potential eines neuen Serienkillers, zudem auch noch einige Sequels nach sich ziehen könnte wird hier fast vollständig begraben. Das Ende der Geschichte lässt jedoch befürchten, das dieser zweite Teil noch längst nicht der Letzte war. Da bleibt dann im Prinzip nur die Hoffnung, das mit einer Weiterführung der Geschichte vor allem auch die in "Laid to Rest" vorhandene Qualität wieder ansteigt, was aber nicht auf den Härtegrad sondern auf die inhaltliche Substanz zu beziehen ist. Vielleicht sind dann auch wieder Schauspieler am Werk die diese Bezeichnung auch verdienen und die Kürzungen fallen nicht so gravierend aus wie in diesem Film, der eine einzige Katastrophe darstellt. Schade das ich nichts Positiveres berichten kann doch der einzige hier entstehende Horror ist der Film an sich und jede andere Aussage würde einer Lüge gleichkommen.


Fazit:


Auch zuzüglich der fehlenden Minuten wird "ChromeSkull: Laid to Rest" kein wirklich besserer Film, aber etliche Passagen werden dann wohl zumindest einen Sinn ergeben. Zudem wird der geneigte Gorehound voll auf seine Kosten kommen, aber nichtsdestotrotz bleibt die Geschichte vollkommen auf der Strecke. Keine Atmosphäre, null Spannung und grottenschlecht agierende Darsteller laden nicht unbedingt zu einem kurzweiligen Filmerlebnis ein, das man sich bei dieser Fortsetzung sicherlich erwartet hatte.


1/10

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