Den Steuereintreiber Choi San verschlägt es auf der Suche nach einem kostenlosen Quartier für die Nacht in den von den Einheimischen gefürchteten Lan-Ro-Tempel. Dort trifft und verliebt er sich in die schöne Siu Sin, nicht ahnend, dass es sich bei der jungen Frau um einen Geist handelt, der im Bann einer Dämonin steht und für diese als unwillentlicher Lockvogel ständig neue Opfer herbeischaffen muss. Zudem ist sie dem Höllenfürsten als Braut versprochen und die Hochzeit steht in wenigen Tagen bevor. Zusammen mit einem taoistischen Schwertkämpfer tritt Choi San den Kampf gegen die dunklen Mächte an, um Siu Sin zu retten. Auch wenn er hier nur produziert und die Regie Ching Siu-Tung überlassen hat, ist "A Chinese Ghost Story" nach seinem eigenen "Zu Warriors of the Magic Mountain" doch der zweite enorm einflussreiche und wegweisende Vertreter des asiatischen Fantasy-Kinos der 80er Jahre, in den Tsui Hark involviert gewesen ist. Da hat sich nicht nur Hollywood bedient, der Streifen fungiert auch als Blaupause für eine ganze Reihe von Nachziehern aus heimischen Gefilden, die auf vergleichbare Art und Weise Schwertkampf-Action, F/X-Bombast und Genre-Motive verwurschteln, aber die Mischung doch nie so exakt hingekriegt haben wie das Original. Einige wenige Effekte mögen über die Jahre hinweg nicht ganz so gut gealtert sein, aber "A Chinese Ghost Story" liefert immer noch in jeder Hinsicht Spektakel en masse, und erzählt darüber hinaus auch eine wirklich schöne Liebesgeschichte, die einen daran erinnert, dass Romanzen innerhalb des Horror-Genres sich nicht nur auf blutleeres Gefasel à la "Twilight" oder "Spring - Love is a Monster" beschränken müssen.
9/10