Einer der originellsten und for allen Dingen charmantesten Filme die jemals aus Hongkong kamen ist sicherlich Ching Siu-Tungs A Chinese Ghost Story aus dem Jahre 1987. Eine unglaublicher Genre Misch Masch aus Fantasy, Martial Arts, Klamauk und Horror, durchzogen mit einem Hang zum Peking Operesken. Die größte Überraschung dürfte wohl sein, dass der Film nicht wie Stückwerk erscheint, sondern ganz im Gegenteil ganz hervorragend funktioniert. So erreicht die Love Story um den trotteligen Schuldeneintreiber Ning Tsai-Shen und der Geisterfrau eine Intensität die man anderswo, gerade auch in westlichen Produktionen, vergeblich sucht.
Auch die Optik des Streifens kann durchaus überzeugen. Wer jetzt an Hochglanz Produktionen wie Crouching Tiger Hidden Dragon oder Hero denkt ist übrigens auf der falschen Fährte. Farbenpracht such man bis auf wenige Ausnahmen vergeblich. Vielmehr sind es die originellen Einfälle aus dem Bereich des Perspektivischen, die hier für die schönen Bilder sorgen. Wunderschön herausgearbeitet z.B. die Szene, in der sich Ning Tsai-Shen in der gefüllten Badewanne seiner Geliebten vor dem bösen Baumgeist versteckt (Ganz groß: Siu-Ming Lau als Baumgeist Tucke). Darstellerisch ist hier nur die allererste Garde aus Hong Kongs Traumfabrik zu sehen. Am beeindruckensten sicherlich die Performance von Leslie Cheung, der sich hiermit sicherlich ein kleines Denkmal gesetzt hat und dessen Selbstmord 2003 nur zu bedauern ist. Immer auf dem schmalen Grat zwischen Tragik und alberner naiver Komik ohne auch nur ein einziges Mal daneben zu liegen. Jemand wie Ma Wu, der uns hier so eine Art Martial-Arts Exorzisten gibt, ist natürlich immer eine sichere Bank. Die Tricks, insbesondere die Stop Motion Zombies, sorgen natürlich für das ein oder andere Grinsen, was aber glücklicherweise auch zum restlichen Charme des Streifens ganz gut passt.
Die Adaption des alten chinesischen Märchens kann man somit wohl nur als gelungen bezeichnen. Diverse Awards und entsprechender Erfolg in der östlichen Kinowelt die erfreuliche Konsequenz. Von mir gibt es
08/10