Fast schon ein wenig in Vergessenheit geraten ist die britische „Carry on“ - Reihe des Regisseurs Gerald Thomas, welcher zwischen 1958 und 1978 satte 29 Filme vorlegte und fast immer mit nahezu identischem Ensemble drehte. Anfangs noch vergleichsweise holprig, wurden entsprechende Parodien immer gezielter und vielfältiger, so auch im Vorliegenden, der sich allerlei Horrormotive zur Brust nimmt.
In letzter Zeit verschwinden immer mehr junge Frauen in einem Waldstück nahe eines abgeschiedenen Anwesens. Polizist Sydney Bung (Harry H. Corbett) und sein Assistent Slobotham (Peter Butterworth) stoßen auf den exzentrischen Wissenschaftler Watt (Kenneth Williams) und dessen Schwester Valeria (Fenella Fielding), die ein paar Leichen im Keller haben könnten…
Neben allerlei Klamauk ist der Streifen recht atmosphärisch ausgefallen, da deutlich versucht wird, auf der Schiene der Hammer-Studios zu fahren, zumal einiges in den berühmten Pinewood Studios gedreht wurde. Auf die Schippe genommen werden irre Wissenschaftler, Dracula, Jekyll und Hyde, Frankenstein, Wolfsmensch und auch ein wenig Holmes und Watson, deren Pendants hier eher weniger erfolgreich ermitteln.
Die Ausstattung ist klasse, die wenigen Effekte wie ein rauchiger Drink oder diverse elektronische Armaturen können sich sehen lassen, nur Maske und Make-up arbeiten ein wenig oberflächlich, was jedoch einigen Schmunzlern zugute kommt.
Overacting gehört ebenso zum guten Ton der Truppe, was bei einem wie Kenneth Williams, gewohnt ausgestattet mit dem Kermit-Sprecher, unverzichtbar ist. Ohnehin handelt es sich bei den Mimen um Gesichter mit hohem Wiedererkennungswert.
Storytechnisch wird das Gefüge nur vage beisammen gehalten, denn sogleich wird klar, wer die Übeltäter sind, wohin frivole Annäherungsversuche führen und was final mit der Mumie passieren könnte, die anfangs kurz vorgestellt wird. Dabei ist stets viel Tempo im Spiel und manche Einlagen sind schlicht so absurd, dass ein Loslachen unvermeidbar ist, spätestens, als jemand zwei Monster aus dem Fenster befördert und diese eindeutig als überaus leichte Puppen auszumachen sind.
Ansonsten regieren gnadenloses Chargieren, ein paar giftige Dialoge, manche Doppeldeutigkeit und einige überaus gelungene Wortspiele, welche im Originalton noch ein wenig treffsicherer sind. Hinzu gesellen sich ein treffend abgestimmter Score, eine souveräne Kamera und ein gutes Gespür fürs Timing, - fertig ist der Gute-Laune-Mix, dem zwar der Gruselaspekt ein wenig fehlt, der die parodistischen Elemente jedoch sicher ins Ziel bringt.
7 von 10