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Übers Internet ist ja zwischenzeitlich annähernd alles möglich: Fernsehen, einkaufen, virtueller Sex bis hin zu Rollenspiele innerhalb einer Online-Community. Die Idee, dass per Netz über die Schicksale gegeneinander antretender Menschen entschieden werden kann, ist zwar alles andere als neu, böte jedoch genügend Anlass für Sozialkritik.
Diese bleibt ebenso aus, wie ein deutliches Mitfiebern mit dem vermeintlichen Helden.

Jener ist David Lord (Kellan Lutz), der mit seiner hochschwangeren Freundin in einen Autounfall verwickelt wird. Während sie stirbt, befindet sich David auf dem absteigenden Ast, besäuft sich in einer Bar in Mexiko, wird von der verführerischen Milla (Katia Winter) in eine Falle gelockt und befindet sich kurz darauf in einer Zelle wieder. Logan (Samuel L. Jackson) ist Betreiber und Regisseur einer Internet-Platform, bei der Kämpfer beim Duell bis zum Tod kämpfen müssen und zu ihnen soll auch bald David zählen…

Einen wie Jackson an Bord zu haben, mag in vielen Fällen bereits die halbe Miete bedeuten, doch in diesem Fall kann sein Charisma die Handlung wenig aufpolieren, da die Rolle des selbstgefälligen Gockels von Regisseur und Genießers nicht allzu wesentlich zur Handlung beiträgt und eher sämtliche Klischees erfüllt, die solch ein Veranstalter in der Regel erfüllt.
Leider erhalten wir auch von der Hauptfigur Lord wenig Background. Neben dem Trauma der verlorenen Familie und dem beruflichen Hintergrund des Feuerwehrmannes und Sanitäters, folgen die üblichen Versuche von Gehirnwäsche, um den Kämpfer aggressiv und emotionslos werden zu lassen, was im Verlauf auch Wirkung zu zeigen scheint.

Die Fights finden vor dem Hintergrund einer wechselnden virtuellen Landschaft statt, was zwar für Abwechslung sorgt, phasenweise jedoch wie die Kulisse eines billigen Prügelspiels anmutet.
Die Choreographie der Kämpfe ist zwar solide und einigermaßen brutal in Szene gesetzt, da oftmals ordentlich Blut spritzt, Knochen gebrochen werden und Enthauptungen stattfinden, doch wirklich mitreißend gestalten sich die Auseinandersetzungen nicht.
Dabei erschließt sich weder, warum oftmals das Sichtfeld eingeschränkt ist, als läge ein runder Schatten am Rande des Objektivs, noch, warum die Dramaturgie am Ende vermehrt auf komplette Fights verzichtet und stattdessen nur Ausschnitte liefert, was der allgemeinen Spannung wahrlich nicht dienlich ist.

Es mangelt schlicht an Herzblut, als Lord diverse Kämpfe bestreitet und bei den Mitfiebernden am Computer Begeisterungsstürme auslöst, obgleich einige noch an inszenierte Kämpfe glauben oder Milla regelmäßig in seiner Zelle erscheint, um ihn wieder zusammen zu flicken. Auch vom Bewacher Kaden geht zu wenig Bedrohung aus, denn den Regeln der Vorhersehbarkeit folgend, kommt es ohnehin zum entscheidenden Kampf zum Showdown, welchem immerhin noch ein Twist eingewoben wurde, der allerdings auch einige Unwahrscheinlichkeiten ins Spiel bringt.

Letztlich ist die Chose zu steril und im zu kleinen Kosmos gehalten, um glaubwürdig rüber zu kommen, gleichermaßen ist Hauptdarsteller Kellan Lutz einer, bei dem die körperlichen Erscheinungsmerkmale für so eine Rolle eher überzeugen als die darstellerischen, denn dafür mangelt es ihm überdeutlich an Ausdruckskraft. Katia Winter ist ein nettes Eye-Candy, bringt mit ihrer leicht undurchsichtigen Rolle jedoch auch kaum Leben in die Bude. Letztlich sind es lediglich die Kämpfe, die den Actionfreund so halbwegs überzeugen können, aber auch das lässt, bis auf den Endkampf zum Ende hin deutlich nach.
Von Kritik an Medienhype, Voyeurismus oder der Lust an sadistischen Spielchen ist überdies wenig zu spüren und somit sind nur jene gefragt, die alles mitnehmen, bei denen sich harte Kerle mit etwas Geschrei und vollem Körpereinsatz prügeln, denn vielmehr liefert die eindimensionale Geschichte schlussendlich nicht.
4 von 10

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