Kanonen für Cordoba (1970)

"Wohin reiten wir, Captain ?"
"In den Schlamassel."
Wie wahr, Captain Roderick Douglas [ George Peppard ] soll nämlich mit einer Handvoll seiner Männer gen Süden nach Mexiko reiten, und dort 6 gestohlene Kanonen von Cordoba zerstören und diesen - lebendig - vor ein amerikanisches Gericht bringen.
Während der Ritt dahin durch unwegsames Gelände schon genügend Schwierigkeit und auch Hinterhalte in sich birgt, ist natürlich auch ein nicht ganz koscherer unter den Leuten, und zum Schluss stellt sich die Situation derart dar: 2 Männern innerhalb der Festung, 2 ausserhalb, 1ner im Gefängnis. Gelingt das Vorhaben trotzdem ?
Leicht überdurchschnittlicher Western, der die meisten Vorteile aus seiner altbewährten Geschichte zieht, diese könnte sich nämlich so auch in anderen Genres wiederfinden, DIE KANONEN VON NAVARONE und Peppards eigene GEHEIMAKTION CROSSBOW und TOBRUK waren ganz ähnlich aufgebaut.
So sind die Westernzutaten hier auch nur Beiwerk zur eigentlichen Aktion, passen aber vorzüglich. Die scharfen brau - gelb staubigen Bilder tagsüber und die pechschwarze Dunkelheit nachts werden optisch klar und schmeichelnd eingefangen, teilweise legt sie die Kamera auch auf halb acht oder ganz nach unten, akkustisch darf Elmer Bernstein sein Bestes dazu geben. Dieser ist übrigens der einzig bekannte Name unter der technischen Filmcrew, die ansonsten zum Grossteil aus spanischen Mitarbeitern besteht und direkt von den Dreharbeiten zu DIE RACHE DER GLORREICHEN SIEBEN kommen.
Die Geschichte hat wie üblich zwischendurch seine kleinen Hänger, dies macht aber keinen grossen Schaden aus, ansonsten läuft der Film flüssig, und bietet sowohl am Anfang als auch am Ende 2 sehr hübsche Actionstücke, wobei die erste - die Entführung eines Zuges samt den Kanonen - noch einen Tick besser ist als das abschliessende Feuerwerk innerhalb der Festung, beide arbeiten aber sehr gut mit den grossen - systematisch nacheinander zerstörten - Sets.
Bei den Schauspielern kann man auch nicht meckern, macht jeder seine Sache angemessen gut, Peppard selbst passt auch.

Sicherlich nichts herausragendendes, hat aber gefallen.