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Waren die Amis wirklich auf dem Mond? Na, und ob sie das waren! Kürzlich geleakte und übers Internet verbreitete geheime Videos beweisen gar, dass nach der „Apollo 17“-Mission noch nicht Schluss war, sondern man im Jahre 1974 die „Apollo 18“ auf die dunkle Seite des Monds entsandte. Von der dreiköpfigen Besatzung blieb einer in der Umlaufbahn, die anderen beiden Astronauten landeten auf dem Erdtrabanten und installierten dort elektronische Geräte im Auftrag der Regierung. Neben dem Wrack eines russischen Raumschiffs wurden sie jedoch mit einer für sie unbekannten Gefahr konfrontiert, die sämtliche Erkenntnisse über Leben auf dem Mond über den Haufen werfen!

So will es uns zumindest der Found-Footage-Science-Fiction-Horror-Streifen „Apollo 18“ des Spaniers Gonzalo López-Gallego („King of the Hill“) glauben machen, der 2011 in kanadisch-US-amerikanischer Koproduktion entstand. Und die Idee finde ich fantastisch! Auch x Jahre nach seiner Erforschung wirkt der Mond noch immer faszinierend und geheimnisvoll auf mich und ist damit prädestiniert für fantasievolle Science-Fiction-Geschichten. Warum also nicht auch im Found-Footage-Gewand? Sich um die Mondlandung(en) der US-Amerikaner rankende Mythen und Verschwörungstheorien bieten sich für diese Form geradezu an. Und tatsächlich sieht „Apollo 18“ gut aus – die Bilder der verschiedenen Kameras wurden hübsch auf authentisch-alt getrimmt und nehmen den Zuschauer schnell mit auf seine vermeintliche Zeitreise. Ein gelungener Seitenhieb ist es auch, die Besatzung feststellen zu lassen, dass „der Russe“ schon wieder vor ihnen da war. Die Ausstattungen gehen aus meiner Laiensicht ebenso in Ordnung wie der Schnitt des kurzweiligen 75-Minüters. Synchronisierten Schauspielern indes geht natürlich immer ein wenig Authentizität ab, aber natürlich weiß man ohnehin von vornherein, dass es sich schlicht um einen Spielfilm handelt. So weit, so gut.

Was die Freude dann leider etwas trübt, sind die Geschehnisse, wenn es ans Eingemachte geht. Diese erscheinen wenig inspiriert von „Alien“, „Das Ding aus einer anderen Welt“ und evtl. weiteren Science-Fiction-Horror-Klassikern zusammengeklaubt, gehen dabei aber – sicherlich auch dem gerne mit der Uneindeutigkeit spielenden Found-Footage-Stil geschuldet – nie derart weit. Hier und da etwas Blut und Unappetitlichkeiten, ein wenig Maske und ein klein wenig Kreaturen-Action, das war es dann aber auch schon. Einen interessanten, gern auch pseudo-wissenschaftlichen Hintergrund spinnt man leider gar nicht erst und kostet das Potential der Grundidee kaum aus. Das ist für kurzweiligen nächtlichen Grusel sicherlich gut geeignet, doch hat man „Apollo 18“ einmal gesehen, greift man im Zweifelsfall dann doch lieber wieder zu o. g. Klassikern oder ähnlichen Filmen. Die eingeschränkte Freude an Mehrfachsichtungen ist jedoch auch ein generelles Problem der Found-Footage-Ästhetik. Konsequent und damit ein großer Pluspunkt des Films ist letztlich das zynische Ende, das nicht mit Kritik an der US-amerikanischen Staatsmacht geizt und ein Gefühl des Unwohlseins hinterlässt.

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