Apollo 18 ist ein in pseudo-dokumentarischem Stil gedrehter Science-Fiction/Horror-Film von Gonzalo López-Gallego ("King of the hill").
Offiziell gab es nur 17 Apollo-Missionen zum Mond. Doch es gab immer wieder Verschwörungstheorien um eine weitere Mondfahrt der NASA. Diese Idee greift der Film auf. Um ein Frühwarnsystem gegen die Sowjets zu errichten schickt die NASA eine Apollo 18 Mission auf den Mond, die von den Astronauten Grey (Ryan Robins), Anderson (Warren Christie) und Walker (Lloyd Owen) durchgeführt wird. Zunächst läuft alles nach Plan. Doch schon früh entdecken die Astronauten merkwürdige Spuren vor ihrem Raumschiff und finden eine alte Sowjet-Kapsel mit der Leiche eines Kosmonauten, der schwere Verletzungen aufweist. Dann rauben ihnen mysteriöse Geräusche den Schlaf, die sie nicht erklären können und bald folgen noch weitere merkwürdige Vorfälle...
Der Film lässt die Protagonisten ebenso wie den Zuschauer lange im Dunkeln tappen. Die Haupttechnik die hier eingesetzt wurde ist die "Wackelkamera" wodurch ein Pseudo-dokumentarischer Stil erzeugt werden soll. Diese Technik, die schon von "The Blair Witch Project" 1998 eingeführt wurde, zeigt immer nur wenig, wodurch der Zuschauer das Gefühl bekommt einer echten Dokumentation zu folgen, was aber oft eher verwirrt und nervt, als wirkliche Spannung erzeugt. Meistens ist dieser Stil in der Vergangenheit eher schief gegangen.
Hier wurde der Einsatz dieser Technik als Dokumentations-Methode der Astronauten gut erklärt und wenigstens nicht allein eingesetzt, sondern mit den Aufnahmen diverser Bordkameras vermischt. Diese sind statisch und bilden einen guten beruhigenden Kontrast zum ansonsten sehr verwackelten Film, was auch der Grund sein mag, weswegen dieser Stil hier sogar ausnahmsweise funktioniert. Dennoch weicht der Film von seinem Dokumentations-Stil nicht ab, und sogar an Bildfehler und nicht-HD-Aufnahmen wurde gedacht, was authentisch wirkt.
Tatsächlich weiss der Film sogar eine unglaubliche Spannung aufzubauen. Die Frage was da draussen nun ist, die immer klarer werdende Bedrohung und die mysteriösen Spuren heben den Spannungspegel phasenweise in extreme Höhen. Leider hält der Film dies nicht durch, lüftet zu früh das Geheimnis. Auch der Rest des Films ist immer noch spannend inszeniert, aber doch bei Weitem nicht mehr so stark wie es der Anfang war.
Die schauspielerische Leistung ist ordentlich, auf jeden Fall ausreichend für den Film. Man sieht den Protagonisten die schleichende Unsicherheit an, die sich schließlich in reine Angst steigert. Es wurde im Gegensatz zu anderen Filmen dieses Stils nicht zu sehr mit Nahaufnahmen der Protagonisten übertrieben, sondern genügend von der Umgebung gezeigt, was nicht nur dem Zuschauer entgegenkommt, sondern auch der Gesamtatmosphäre gut tut.
Was etwas negativ auffällt ist die Story. Die Grundidee ist natürlich ungemein faszinierend und sorgt bis zur Auflösung der Bedrohung auch für viel Spannung und Gruselmomente. In der zweiten Hälfte des Films treten dann aber leider doch viele Logikfehler auf, die zu Lasten der Spannung gehen. Dies enttäuscht dann doch etwas und verhindert das der Film eine höhere Bewertung bekommen kann.
Fazit: Ein besonders in der ersten Hälfte unglaublich spannender Film, der zeigt dass man auch im Wackelkamera-Stil gute Filme drehen kann. In der zweiten Hälfte nimmt die Qualität dann leider etwas ab, was vor allem an einigen Logiklöchern, sowie dem etwas zu früh gelüfteten Geheimnis liegt. Dennoch ein sehenswerter Film: 6/10 Punkte