Im Dezember 1972 endete die bemannte Mondfahrt der NASA mit der Apollo 17, aus Kostengründen, so heißt es. Autor Brian Miller hat sich offenbar Gedanken gemacht, warum es nachfolgend keine Mondmissionen mehr gab und die Mission Apollo 18 ersonnen, die profunde Gründe für diese Entwicklung liefern soll: In Form von entdeckten Archivaufnahmen, was dann ein wenig an Blair Witch auf dem Mond erinnert.
Die Astronauten Nathan, Benjamin und John werden also ins All katapultiert, um sich auf dem Mond ein wenig umzusehen. Doch als sich scheinbar Mondgestein bewegt und die US-Flagge verschwindet, sollte man Houston besser von einem Problem berichten…
Man mag sich ausmalen, dass Videokameras anno 1974 nicht wirklich glasklare Bilder lieferten und da es sich zudem noch um lang verschollenes Material handeln soll, ist die Qualität der Pseudo-Doku entsprechend ausgefallen mit Aussetzern in Bild und Ton, starkem Rauschen, einigen Querstreifen und anderen Bildstörungen.
Das wirkt zwar einerseits halbwegs authentisch, ist andererseits jedoch anstrengend zu verfolgen.
Tauglich bis richtig gut sieht hingegen das Setting aus, dabei fällt auf den ersten Blick überhaupt nicht auf, dass sich Originalaufnahmen der NASA hinzugesellen.
Die Mondlandschaft, die Krater, die Ausstattung der Kapsel mit ihren technischen Gerätschaften und Instrumenten gehen größtenteils als glaubhaft durch.
Auch die kurzen Privataufnahmen der Astronauten wirken wie Original 70´s, zumal dieser typische Gelbstich, ins Orange übergehend, adäquat hinzu gefiltert wurde.
Leider kommt die Geschichte nach Vorstellung der drei Hauptfiguren überhaupt nicht in Gang. Erst als man eine verlassene russische Kapsel vorfindet und die Begegnung mit einer nicht näher definierten Kreatur macht, kommt ein wenig Leben in die Bude.
Jedoch führt die mangelnde Dramaturgie dazu, dass es nur allzu selten spannend wird und selbst gegen Ende kaum ein Mitfiebern aufkommen will, da sich Dialoge, Aktionen und Abläufe lediglich wiederholen.
Hinzu gesellen sich zahlreiche Logiklöcher, die von fehlender Schwerelosigkeit über mangelnde Beweggründe des, nennen wir ihn mal Parasiten, erstrecken. Auch die Motivation der Verantwortlichen leuchtet kaum ein, mal davon abgesehen, wie man denn letztlich an das Filmmaterial gekommen sein will.
Ein wenig retten die passablen Darsteller und das okaye Make-up, zu Beginn vielleicht noch phasenweise die leicht klaustrophobische Atmosphäre in der Kapsel.
Doch in Anbetracht dessen, was aus der hoch interessanten Grundidee hätte gezaubert werden können, ist das dröge Endergebnis nur allzu ernüchternd ausgefallen.
„Apollo 18“ entpuppt sich als banales, ereignisloses und wenig ansprechend umgesetztes Mond-Kammerspiel, dessen Verlauf etwas mehr als nur ein spinnenartiges Vieh benötigt hätte, um dauerhaft Spannung zu erzeugen.
3,5 von 10