Review

Hat sich eigentlich jemals jemand gefragt weshalb seit dem Jahre 1972 kein Mensch mehr den Mond betreten hat?

Zwei Personen garantiert, nämlich die beiden Drehbuchautoren Brian Miller und Cory Goodman, die daraufhin das Script zum nun vorliegenden Film „Apollo 18“ schrieben.

Das Apollo-Programm der USA diente der Entwicklung und Durchführung der ersten bemannten Mondlandung. Dies gelang mit Apollo 11 im Jahre 1969. Angespornt durch diesen Erfolg sollten noch neun weitere Missionen folgen. Durch das Fast-Debakel von Apollo 13 im Jahre 1970 wurden die bereits geplanten Missionen Apollo 20 und kurze Zeit später auch noch Apollo 15 und 19 gestrichen. Die verbliebenen Einsätze wurden danach in Apollo 15 – 17 umbenannt. Dies ist die allgemein bekannte Realität und eine Apollo 18 benannte Mission findet sich in keinem Geschichtsbuch.

Neigt man jedoch zum Verschwörungstheoretiker, dann hat dies absolut gar nichts zu bedeuten und alles was die Phantasie ersinnen kann kann auch tatsächlich geschehen sein. Ungefähr diese Einstellung legen auch unsere beiden Drehbuchautoren an den Tag...

Im Jahre 1974 sind die ursprünglichen Ziele des Apollo-Programms bereits alle erreicht. In Zeiten des kalten Krieges bietet sich der Mond jedoch förmlich an um dort Überwachungs-Technik zu installieren und die fiesen Kommunisten abzuhören bzw. einen atomaren Erstangriff frühzeitig zu entdecken. Aus diesem Grund wird eine Astronauten-Crew, bestehende aus Nathan Walker (Lloyd Owen), Benjamin Anderson (Warren Christie) und John Grey (Ryan Robbins) unter strengster Geheimhaltung auf den Mond geschickt um dort die nötige Technik aufzubauen.

Dort angekommen läuft zunächst alles nach Plan bis die Crew neben kleineren Irritationen auf Fußspuren und schließlich auf eine russische Mondfähre inkl. (un)totem Kosmonauten stößt. Von hier an ist der eigentliche Auftrag nebensächlich und es geht nur noch darum wieder lebendig zur Erde zurückzukehren.

Inhaltlich wird an dieser Stelle nicht mehr zum weiteren Handlungsverlauf verraten, vielmehr beschäftigt sich der Rest dieser Review mit meiner qualitativen Einschätzung des Streifens und seiner Machart.

Seit dem unseligen „Blair Witch Project“ wird man als Kinozuschauer immer häufiger mit Filmen derselben Machart konfrontiert. Gemeint ist damit ein filmischer Look, der Realität zu vermitteln versucht und dies mittels per Videokamera aufgenommener, verwackelter und unscharfer Bilder transportiert. „Apollo 18“ geht mit diesem Stil der Inszenierung absolut konform, setzt seinerseits noch einen drauf und bietet nahezu authentische Bilder aus der Zeit der Apollo-Missionen.

Konkret ist damit gemeint, dass die Bilder noch mal eine ordentliche Schippe verwackelter, unschärfer, von Störungen und Unterbrechungen gekennzeichnet sind als „Blair Witch Project“, „Paranormal Activity“ und Konsorten zusammen. Unbestreitbar ist dabei die Tatsache, dass diese Maßnahme den Eindruck realer Geschehnisse deutlich und realistisch vermittelt. Auf der anderen Seite jedoch nervt das optische Theater dann doch ziemlich im Verlauf der Spielzeit. Nicht nur dass es die Sehnerven deutlich überstrapaziert, auch das undeutliche Bild der lunaren Bedrohung schwankt zwischen dem Eindruck eines simplen Steins, einer Art Erdhörnchen, einem Schalentier oder... 

Klar ist, dass ein solcher diffuser Eindruck natürlich gewollt ist um dem Zuschauer mehr Angst vor der unfassbaren, schlecht sichtbaren und damit kategorisierbaren Bedrohung zu vermitteln. Im Kontext der etwas überstrapazierten Stilmittel wünscht man sich jedoch wenigstens an dieser Stelle etwas mehr Klarheit. Die wird aber nicht geboten, der Film bleibt sich in seinem Stil somit treu bis zum Schluss.

Neben dem negativ angehauchten optischen Erlebnis bezieht sich mein nächster Kritikpunkt auf die Handlung.

Diese läuft zwar absolut geradlinig und konsequent ab, benötigt aber fast 20 Minuten Anlaufzeit bis die Astronauten mit ersten dezenten Hinweisen konfrontiert werden, dass es auf dem Mond nicht mit rechten Dingen zugeht. Fängt die eigentliche Story erst mal an, wird der Streifen durchaus unterhaltsam ohne jedoch wirklich spannend zu werden. Dies liegt an kleineren Durchhängern und Füllszenen, die sowohl den Handlungsfluß als auch den Spannungsbogen immer wieder empfindlich stören.

Was darüber hinaus noch interessieren dürfte, ist die Tatsache, dass der Streifen immer wieder mal mit einigen wenigen ganz wirkungsvollen Schockszenen aufwartet, die zwar nicht durch Härte aber immerhin einem gewissen Überraschungsmoment aufwarten können.

Fazit: „Apollo 18“ wurde mit einem Budget von 5 Mio. US-Dollar gedreht und daher kann man auch keine filmischen Wunderdinge erwarten. Etwas mehr hätte es aber durchaus sein dürfen, gerade in einem Kino-Jahr, in dem zB. „Insidious“ mit einem deutlich geringeren Budget ausgestattet eine weitaus größere Wirkung beim Publikum hinterlassen konnte (5,5 von 10 Punkten).

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