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Nachdem in seinem Heimatdorf ein übles Gemetzel stattfand, dem auch sein Vater zum Opfer gefallen ist, macht sich Conan auf, seinen Verlust zu rächen. Doch der sadistische Warlord Khalar Zym ist nicht so leicht zu fassen. Als Conan erfährt, dass der Mörder die hübsche Tamara sucht, entführt er kurzerhand die Frau. Jetzt allerdings sieht sich Conan von Monstern und Heerscharen von Kriegern verfolgt.

Wenn Hollywood, weitgehend ungefragt, ein Remake, Reboot oder Reimaging (wie auch immer man das jetzt genau auf neudeutsch bezeichnet) eines beliebten Fantasy Klassikers aufs Kinopublikum losläßt gibt es eigentlich nur zwei Herangehensweisen. Entweder lehnt man das Ganze von vornherein ab, zündet eine weitere Kerze am privaten Schwarzenegger-Schrein an und jammert laut über den Unbill der Filmemacher, oder man versucht der Nummer eine faire Chance zu geben und geht so gut wie möglich vorurteilsfrei an die Sache ran.
Es mag sich nicht jedermanns Sache sein das hier alles auf hip und modern getrimmt wurde, die Darsteller immer jünger werden und auch die vielen CGI Einlagen (die dafür aber gut gemacht sind) werden Puristen nicht unbedingt gefallen. Der Hauptdarsteller besitzt zudem auch kaum die physische Präsenz oder das Charisma der steirischen Eiche, enttäuscht aber auch nicht als moderner langmähniger Barbar und sind wir mal ehrlich, auch Arnie war nie der größte Schauspieler der Welt, schon gar nicht zu seinen Anfangszeiten.
Die Story selbst wurde auch getunet und negiert sogar das Original. Hier erlebt Conan keine Kindheit in Sklaverei und auch kein schwerer Mühlstein ist zu bewegen. Man greift auf die klassischen Formeln des Fantasy Films zurück, indem man das komplette Dorf des noch kindlcihen Jungbarabaren nierdermacht, weil man ein zur Weltherrschaft nötiges Artefakt an sich bringen möchte, Bubi schwört ewige Rache und wächst zu einem unbesiegbaren Mann heran, der erst die Vasallen des neuen Obermotzes Khalar Zym einen nach dem anderen rächt und zu Krom schickt, um dann zum Finale das Böse zu bekämpfen und das Königreich zu retten. Nicht sehr originell, aber funktionabel.
Auffällig dabei ist allerdings das hohe Tempo, der recht beachtliche (CGI-)Blutfluß und Bodycount sowie die modernen Schnittgewohnheiten bei Kämpfen. Ziemlich eklig vor allem der fiese Tod des Vaters und die moderne Variante des Nasenbohrens, wers gesehen hat, weiß was ich meine. Das Budget lag sogar vermutlich höher, als beiden "alten" Conan Filmen zusammen. Die CGI ist sogar sehr gut geworden und auch sonst müffelt hier nichts nach billigem B-Movie a la Ator-Trilogie oder Konsorten.
Mir hat die Neuauslegung des Themas sogar ganz gut gefallen. Ich wundere mich zwar immer noch, warum am Anfang lupenreine Indianer inklusive Tomahawk angegriffen haben oder warum sich der Obermuftie mit einem Hochseeschiff durch die Gegend ziehen läßt, aber ansonsten gibt es kurzweilige Unterhaltung. Wer Muskelberge in Fellunterhosen mag, sollte an Conan anno 2011 an sich auch seine Freude haben.
7/10

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