Review

Die Thematik rund um den Planet der Affen ist offenbar nach selbst 40 Jahren noch aktuell und interessant genug, einen Film darüber zu machen. Angesichts einiger platter Sequels und eines ziemlich schlechten Remakes (ausgerechnet von Tim Burton) besann man sich des Originals und versuchte sich an einer Vorgeschichte, die erklären sollte, wie der Planet der Menschen zum Planet der Affen wurde.
Regisseur Rupert Wyatt läßt sich allerhand Zeit, um die unaufhaltsame Veränderung hin zu menschlichen Verhaltensweisen zu erklären. So wird die erste Hälfte in erster Linie von den Experimenten mit Affen geprägt, die eigentlich dazu dienen sollten, der Krankheit Alzheimer Einhalt zu gebieten. James Franco (nicht sonderlich beansprucht in dieser Rolle und irgendwie ziemlich blass im Gegensatz zu den Computeraffen) spielt den Wissenschaftler, der angetrieben von persönlichen Motiven - sein Vater leidet an Alzheimer - das Serum, bzw den Virus entwickelt, das die geistige Aktivität nicht nur wiederherstellen, sondern auch verbessern soll.
Es folgen eine ganze Reihe nicht besonders überraschender Ereignisse - die Versuchsaffen müssen sterben, weil das Experiment aus dem Ruder läuft, der einzig überlebende Affe Caesar darf beim Wissenschaftler einziehen und groß werden, irgendwann wird der Nachbar von Caesar fast zu Tode geprügelt, woraufhin Caesar in ein "Affengefängnis" kommt und von bösartigen Wärtern (klischeehaft: Tom Felton als Affenschänder) gequält wird.
In der zweiten Hälfte konzentriert sich dann alles mehr auf die Affen, die sich inzwischen unter der Leitung Caesars ihrer Intelligenz nach und nach bewusst werden, was angesichts der "unmenschlichen" Lebensbedingungen im Affenzuchthaus auch dringend geboten erscheint und daher verschwörerisch ihren Aufstand planen.
Der folgt dann erwartungsgemäß auch und in einer spektakulären Ausbruchs- und Verfolgungsjagd können die Affen schließlich entkommen und neues Terrain erobern. Im Dschungelwald oberhalb der Stadt sitzen sie dann in den Baumkronen und beobachten, wie die Menschen, die auf das Serum mit Totumfallen reagieren, ums Überleben kämpfen. Das wird zwar nur angedeutet, aber erschließt sich dem Zuschauer in der letzten Szene.
Trotz aller herausragenden special effects und einer spannenden Erzählweise kann der Film nicht vollständig überzeugen. Das Ende wirkt wie ein Pausengong (Fortsetzung folgt...?), der Schluß ist eigentlich der Anfang und anders als bei anderen Prequels wird man das Gefühl nicht los, das Beste würde erst noch kommen. Leider tut es das aber nicht.
Das vielgerühmte Motion Capture-Verfahren, das hier die Affen realistisch zum Leben erweckt, kann das überraschungsarme Drehbuch nur formal aufwerten. Inhaltlich wurde hier viel verschenkt. Gute Prequels sollten trotz dem Wissen, worauf das Ganze hinausläuft, ein eigenes Konzept und ein eigenständiges filmisches Erlebnis bieten können. Diesem Anspruch wurden die Macher dieses Filmes nicht gerecht.

Details
Ähnliche Filme