Review

Planet der Affen - Prevolution

Die Prequelwelle hat nun auch das "Planet der Affen"- Franchise erwischt: In "Prevolution" wird man Zeuge, wie die Affenwelt langsam aber sicher die Macht übernimmt. Doch anders als z.B. die Vorgeschichte zu den "X-Men", darf man diesen Film als nahezu rundum geglückt betrachten. Minutiös und absolut nachvollziehbar wird dargestellt, wie aus einem unschuldigen Äffchen , namentlich Caesar, im Rahmen von Tierversuchen der Anführer einer Rebellion wird, wobei man ihm alles nur Erdenkliche an tiefen und glaubwürdigen Emotionen in die Wiege gelegt hat. Caesar ist nicht nur tricktechnisch absolut beeindruckend geraten; während eine vergleichbare Figur wie "Gollum" aus den "Herr der Ringe" - Filmen sich noch mit gesprochener Sprache mitteilen konnte, bleiben Caesar neben seinen tierischen Lauten einzig Gestik und Mimik. Der wundervollen und über die gesamte Filmdauer verteilten Charakterisierung wird ausschließlich mittels der richtigen Blicke und Bewegungen Rechnung getragen (Andy Serkis sei Dank), welche wiederum technisch einwandfrei umgesetzt wurden. Caesar wird dadurch absolut lebendig und so kann auch der Umstand gelingen, der sonst ganz schnell auch zu einer Katastrophe hätte führen können: Quasi fast den gesamten Film aus der Sicht eben dieses Primaten zu erzählen. In der daraus resultierenden Empathie werden dann auch div. Fragen und Themen für den Zuschauer aufgeworfen bzw. angeschnitten: Natürlich das leidliche Thema der Tierversuche und der Tierquälerei, der man hier hautnah beiwohnen muss. Auch das großartige Potenzial, das diesen Kreaturen innewohnt und zu mehr Respekt gegenüber Flora und Fauna auffordert. Die Gegenüberstellung von Schöpfer und Schöpfung, usw. Diese Themen werden mitnichten nur unterschwellig transportiert, sondern sind über weite Strecken sogar ziemlich zentral in der Handlung verankert; man kann nicht drumherum kommen, sich dessen zumindest kurzfristig bewusst zu werden, weshalb man "Prevolution" ganz eindeutig zu einem der anspruchsvolleren Filme des amerikanischen Mainstreams der letzten Zeit zählen sollte. Und auch den Fehler, den Menschen nun als einzig Böse darzustellen, begeht er nicht: Zwar sind es vielleicht die Forschungen von James Francos Figur, die erst alles ins Rollen bringen, doch dieser handelt stets aus nachvollziehbarer Motivation heraus und zeigt darüberhinaus mit der Zeit Mitgefühl und Verständnis. Trotz marginaler Schwächen (Freida Pinto geht glatt als überflüssigste Nebenfigur des Jahres durch) weiß also "Planet der Affen - Prevolution" spannende Unterhaltung mit Grips abzuliefern. Dem Vorurteil, der Film könne ein wenig "zu affig" werden, wurde hier qualitativ eindrucksvoll begegnet.

7/10

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