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 James Franco spielt einen Wissenschaftler, der ein Heilmittel für Alzheimer sucht, das Leiden, mit dem auch sein Vater, gespielt von John Lithgow, zu kämpfen hat. Er testet sein Mittel an Affen, deren kognitive Fähigkeiten schnell zu wachsen beginnen. Durch einen dummen Zufall bei einer wichtigen Präsentation müssen die Forschungen dennoch beendet und die Affen eingeschläfert werden. Lediglich ein Neugeborenes eines Testaffen kann der Wissenschaftler retten. Der Affe, der ebenfalls bemerkenswerte Fähigkeiten aufweist, gespielt von Andy Serkis, wird später eine entscheidende Rolle bei der Revolution der Affen gegen die Menschen spielen.

Grundsätzlich ist man mittlerweile geneigt, den Wiederbelebungen alter Klassiker und Filmreihen eher zu misstrauen, knüpfen sie doch eher selten an die namenhaften Vorgänger an und enttäuschen sie doch oft auf ganzer Linie. “ Terminator 4“ ist hier sicherlich ein gutes Beispiel dafür, was auch für das misslungene Remake von “Planet der Affen“ gilt, bei dem Tim Burton letztlich vieles falsch gemacht hat. Umso mehr überrascht, dass es sich bei “Planet der Affen – Prevolution“ um einen der besten Filme des Jahres handelt, obwohl mit Rupert Wyatt ein eher unerfahrener und unbekannter Regisseur am Werk war.

Letztlich hat “Planet der Affen – Prevolution“ alles, was gutes Unterhaltungskino braucht. Dies beginnt bei der ordentlichen Story, die stets bei Laune hält, dramaturgisch sehr stringent aufgebaut ist, sich keine Hänger leistet und darüber hinaus eine nachvollziehbare Grundlage für die Originalfilme bietet. Die Frage, wie die Affen einen derart großen evolutionären Sprung machen konnten, dass sie die Menschen letztlich überholen, wird einigermaßen plausibel beantwortet und Caesar, von dem in der ursprünglichen Filmreihe mehrfach die Rede war, gelungen konstruiert. Die Gründe dafür, dass er eine Revolution startet, sind nachvollziehbar, weil die Bedingungen, unter denen er aufwächst und schließlich in einem kleinen Käfig leben muss, lang und ausgiebig dargestellt werden.

Aber auch die menschlichen Charaktere sind solide genug gestrickt, dass ihr Handeln nachvollziehbar ist und ihr Schicksal fesselt. Da wäre der Wissenschaftler, der eigentlich nicht auf das große Geld aus ist, sondern vielmehr Menschen, allen voran seinen Vater, zu heilen versucht. Seine Beziehung zu einer jungen Tierärztin, sowie der sehr emotional geschilderte Krankheitsverlauf seines Vaters erden den Film zwischen Versuchen im Tierlabor und dem Aufstand der Affen und halten den Zuschauer so bei der Stange.

James Franco leistet dazu definitiv seinen Beitrag, er macht in seiner Rolle keine Fehler, wirkt immer glaubhaft und zeigt, dass er auch durch einen großen Blockbuster tragen kann, woran es nach “127 Hours“ aber eigentlich sowieso keinen Zweifel mehr gegeben haben dürfte. Wahre Wunder vollbringt daneben erneut Andy Serkis, der bereits Gollum in “Herr der Ringe“ mit einer überragenden Leistung Leben einhauchte. Die Bewegungen von Caesar wirken absolut natürlich, seine Mimik ist grandios, es gibt hier definitiv überhaupt keine Abstriche mehr zu klassischen Schauspielern. Erwähnenswert sind darüber hinaus ein guter John Lithgow und eine sympathische Freida Pinto.

Und dann, nachdem die Geschichte wirklich hervorragend und straff aufgebaut wurde, kommt es schließlich zur Revolution. Hier wird der Blockbuster schließlich gelungen abgerundet, durch sehenswerte Actionsequenzen mit dem besten, was Hollywood tricktechnisch momentan zu bieten hat. Die Spannung wird hier auf den Punkt gebracht, woraufhin der Film schon einmal einen Ausblick auf das gibt, was noch kommt, bzw. aus den vorherigen Filmen bereits bekannt ist. Am Ende bleibt das Gefühl den neben “Transformers 3“ besten Blockbuster des Jahres gesehen zu haben, wären die Charaktere vielleicht ein wenig tiefer konstruiert worden, die Laufzeit damit etwas länger geworden und die Gesellschafts- bzw. Zivilisationskritik des ersten Films aufgegriffen worden, hätte er sogar ein Meisterwerk werden können.

Fazit:
“Planet der Affen – Prevolution“ hat alles, was ein guter Blockbuster braucht, er baut permanent Spannung auf, ist dramaturgisch stringent und bietet schließlich einen grandiosen Showdown. Ein Beweis dafür, was mit klassischen Effekten und einer guten Geschichte auch ohne 3D so möglich ist .

86%

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