Es wurde in den letzten zehn Jahren schwierig, im Horrorgenre mit Innovationen zu glänzen. Bekannte Rezepte verkaufen sich gut an der Kinokasse. Neue Wege mit neuen Inhalten wurden eher selten beschritten. Und während man als Produzent in den 1960er- bis 1980er-Jahren so richtig mutig war mit Neuerungen und Erneuerungen, beschreiten heute viele Filmschaffende nicht zuletzt aus monetären Gründen die sicheren Pfade und riskieren wenig bis gar nichts mehr. Lieber nudelt man endlos Plagiate und Kopien von Kopien im Kino oder dem Heimkino-Markt ab. Nebenher jagt ein sinnentleertes und sinnloses Remake das andere, um die neuen Generationen von Filmzuschauern bei Laune zu halten und zu übersättigen. Hin und wieder schaffen es kleine, fast schon unbedeutende Filme an die alten Tage im Genre zu erinnern. 11-11-11 ist so ein kleiner Glücksfall. Fernab von Blut und Bombast-Effekten geizt der Mysteryfilm nicht mit Atmosphäre und Style. Die Optik ist gut gewählt. Die Filmschauspieler wurden gut gecastet. Score und Schnitt sind stimmig. Und die wichtigste Zutat - die Storyline - ist ebenfalls spannend konzipiert worden. Der Schluss-Twist ist sehr gut platziert und passt sich dem gesamten Guss des Filmes nahtlos an. Also wer nicht ein zigmal gesehenes Bluttriefdingens von der Stange erwartet, wird mit 11-11-11 angenehm überrascht werden.