Die "Final Destination"-Reihe hat es nach dem Original auf mittlerweile 4 Fortsetzungen gebracht, und auch wenn die ABENDZEITUNG oder DIE WELT schreiben, dass dieser Teil alle bisherigen übertrifft, so sind solche Aussagen genauso übertrieben wie die Tatsache, das Publikum bereits zum fünften Mal mit ein und derselben Story unterhalten zu wollen.
"Final Destination" spielt genauso wie das "SAW"-Franchise mit der Erwartungshaltung des Zuschauers und zieht den Großteil seines Unterhaltungswerts aus einfallsreich inszenierten Verkettungen unglücklicher Zufälle, die zu äußerst bizarren und blutrünstigen Todesfällen führen.
Doch wo "SAW" sich nicht nur auf seine tödlichen Fallen konzentriert, sondern von Teil zu Teil die Story mit neuen Entwicklungen und Wendungen Stück für Stück weiter entwickelt, hält sich "Final Destination" sklavisch an der bewährten Erfolgsformel aus Visionen, spektakulären Unglücksfällen und absurden Todesszenarien.
Die Rahmenhandlung bleibt dabei grundsätzlich immer die gleiche, die Charaktere sind austauschbar und werden dem jeweiligen Umfeld entsprechend angepasst.
Auch "Final Destination 5" hält an dem bewährten Erfolgrezept fest, mit dem Unterschied, dem dünnen Handlungsgerüst etwas Anspruch zu verleihen, in dem sich die Story auf die Mitarbeiter einer Papierfabrik konzentriert, die aufgrund der wirtschaftlichen Lage vor massiven Einsparungen und Kündigungen steht.
Ansonsten bleibt Teil 5 dem Niveau der Vorgänger treu - allerdings ist es wirklich schwierig, sich beim vierten Aufguss einer bekannten Story gut unterhalten zu fühlen, denn die Luft ist nun definitiv raus!
Die einzigen Höhepunkte des letzten Teils sind dann auch der Anfang und das Ende, das in einem spektakulären Plottwist auf Teil 1 verweist, der raffinierte Clou aber zu Beginn verraten wird: sobald erstmals das Wort "Paris" fällt dürfte jedem Fan der Reihe sofort klar sein, dass Teil 5 eigentlich
< ACHTUNG: SPOILER!>
gar keine Fortsetzung, sondern vielmehr ein Prequel ist.
Der Einsturz einer Hängebrücke, der den munteren Todesreigen einläutet, zählt zusammen mit dem Autobahncrash aus Teil 2 und dem Speedway-Inferno aus Teil 4 zu den besten Katastrophenszenarien innerhalb der Reihe.
Was danach folgt ist exakt das Handlungsschemata, das aus den vorherigen Teilen bekannt ist.
Tony Todd hat wieder einmal einen kurzen und prägnanten Auftritt als Leichenbeschauer, ansonsten bietet "Final Destination 5" nichts weiter als die Verkettung von mehr oder weniger einfallsreichen Kills, die selbst bei Gorehounds kein Jucken in der Hose erzeugen: amputierte Gliedmaßen, gebrochene Knochen, zermatschte Köpfe und durchbohrte Körper - teilweise erschreckend CGI-lastig und alles schon gesehen, was das finale Potpourri aller Kills aus der gesamten Reihe eindrucksvoll unter Beweis stellt.
Und ja, diese Kills sind es dann auch, die den Zuschauer noch halbwegs bei Laune halten und für etwas Nervenkitzel sorgen. Trotz mehrfacher Deja-Vu-Erlebnisse schafft es Regisseur Steven Quale hin und wieder, die Erwartungen des Zuschauers zu durchkreuzen, in dem der Tod ganz anders zuschlägt als erwartet.
Aber der Tod - und das lehrt uns Tony Todd auch schon zum vierten Mal - klopft auf jeden Fall an Deiner Türe! So oder so!
6,25/10