Review

Juhuuu endlich wieder ein neuer Teil der Final Destination Reihe, die uns ja bisher so viele "grandiose" Filme beschert hat. Naja, mal im Ernst, schon beim vierten Teil hieß es damals "The (Betonung auf The) Final Destination", was für mich ein klarer Abschluss der gesamten Reihe darstellen sollte. Aber die Macher sind ja nicht blöde, denn ich gebe ehrlich zu, dass Final Destination anders ist, als die anderen Teile. Aber fassen wir erst mal zusammen. Wir hatten den fantastischen ersten Teil mit dem Flugzeugabsturz. Der Film war damals ein grandioses und neuartiges Werk. Im zweiten Teil bekamen wir dann den spektakulären Autobahn-Crash. Teil 2 war für mich sogar eine enorme Steigerung zum Vorgänger, weil er noch mehr Schockszenen parat hatte und sich hervorragend in die Grundgeschichte von Teil 1 eingegliedert hat. Dann kam der ziemlich schwache dritte Teil mit der Achterbahn. Schon ab hier ging es rapide abwärts, da man eigentlich schon Alles gewohnt war und man kaum Überraschungen geboten bekam. Der Tiefpunkt stellte dann der vierte Teil, mit der Autorallye, dar, der wirklich zu keiner Minute schockieren, unterhalten und begeistern konnte. Nun hörte man in aller Munde, dass der fünfte Teil ja so überraschend gut sein soll. Liegt es nur an der Brückenszene oder steckt mehr in dem Film? Jein, denn genau das "Besondere" an diesem Teil ist gleichzeitig auch die größte Schwäche des Films, zumindest für Diejenigen, die sich Final Destination Fans nennen. Und nur weil Teil 4 unterirdisch schlecht war, heißt das noch lange nicht, dass Teil 5 wegen ein paar kleiner Veränderung jetzt automatisch ein gelungener Film ist.

Wie bereits erwähnt befinden wir uns diesmal auf einer Brücke, die kollidiert und viele Menschen in den Tod reißt. Natürlich haben wir hier wieder unseren Hauptdarsteller, der dieses Unheil voraus ahnt und ein paar Menschen vorm sicheren Tod bewahrt. Allerdings lässt sich der Tod auch hier nicht so leicht veräppeln. Nach und nach sterben auch hier die Überlebenden weg und unsere Protagonisten suchen sich u.a. Hilfe beim mystischen Leichenbestatter, der hier endlich mal wieder von Tony Todd gespielt wird. Können sich unsere Teenager diesmal vor dem "Chef" retten oder steckt etwa doch viel mehr drin als man anfangs denkt?

Final Destination 5 versucht am Ende die große Bombe platzen zulassen und genau mit dieser Aktion schießt sich dieser Film ein Eigentor. Schon nach ca. 20 bis 30 Minuten weiß man wo die ganze Sache hinführen wird und dadurch wird dem Zuschauer sämtliche Spannung genommen. Während Teil 1 und 2 damals mit überragenden Schock-Effekten trumpfen konnte, hat dieser Film das gleiche Problem wie seine beiden Vorgänger : Die Tötungsszenen sind schlicht und ergreifend langweilig und unspektakulär geworden. Früher wusste man als ahnungsloser Zuschauer nie, was nun als nächstes passieren wird und welches "Opfer" nun als nächstes vom Tod abgeholt wird. Hier wird einfach alles zu glatt der Reihe nach abgehandelt und dadurch wirkt dieser Film genauso belanglos wie Teil 3 und 4.

Der Hauptgrund, weshalb mir Teil 5 minimal besser als Teil 3 und deutlich besser als Teil 4 gefiel waren die Schauspieler. Ok, auch hier spielen die meisten eher auf Sparflamme und bei vielen Nebencharakteren bekommt man den Eindruck, dass sie noch nie eine Schauspielschule von Innen gesehen haben. Wer mich aber überrascht hat war der bisher noch sehr unbekannte Miles Fisher in der Rolle als Peter, der eine ziemlich interessante Wendung einnimmt. Auch unser Hauptcharakter gefiel mir weitaus besser als die furchtbaren Protagonisten aus Teil 3 und 4. Dennoch kommt auch Nicholas D'Agosto nicht mal ansatzweise an A.J. Cook (Teil 2) oder Devon Sawa (Teil 1) heran. Richtig erfreut hat mich aber das Wiedersehen mit Tony Todd, den man ja schon in den ersten Teilen bewundern durfte. Tony Todd wird einfach sein Candyman-Charme nie los werden, aber das muss er aus meiner Sicht auch gar nicht, da ihm diese kuriose Ausstrahlung vollkommen auf dem Leib geschnitten ist. Leider taucht er hier nicht allzu oft auf, allerdings gab es dieses "Problem" schon bei den ersten beiden Werken.

Noch ein paar Worte zu den Effekten. Himmel, was war hier denn los? Die Tötungsszenen haben sich auch hier nur noch auf plumpe Gewalt nieder geschraubt. Hauptsache hier und da und überall fliegen Gedärme und Eingeweide herum. Auch hier finde ich es skurril, dass die Effekte in den ersten beiden Teilen eine deutlich bessere Optik zu bieten haben. Sicherlich sieht das Ganze hier "ganz nett" aus, aber für mich war Final Destination immer ein Film der durch die plötzliche Schockelemente gepunktet hat und nicht durch billig aussehendes Gedärme-Flattern.

Wenn man die Final Destination Reihe abgöttisch liebt und man sogar Teil 3 und 4 sehr cool fand, wird man diesen Fünften Teil sicherlich auch ins Herz schließen können. Für mich persönlich ist aber auch dieser fünfte Teil, wie Teil 3 und 4, ein unnötiger Nachklapp, der krampfhaft versucht durch ein "überraschendes" Ende in einem besseren Licht dazustehen. Dies gelingt ihm meiner Meinung nach nicht, aber ich bin mir sicher, dass sich auch hier Liebhaber finden werden, die sich davon blenden lassen könnten. Oder sie haben einfach noch nie einen Final Destination Film gesehen. Abraten würde ich von dem Film jetzt aber nicht gänzlich, denn für einen netten Film-Abend mit Popcorn, Bier und Cola ist dieser Film sicherlich ausreichend.


Fazit : Nichts weiter als ein Durchschnittswerk aus der Horror-Abteilung, der irgendwie in Zeiten von "Martyrs", "Inside" und "Eden Lake" überhaupt nicht mehr so "Horror" ist. Schon nach Teil 2 oder von mir aus spätestens nach Teil 3 hätte man diese ideenreiche Filmreihe begraben sollen. Aber der Tod findet scheinbar immer einen Weg.....


5,5/10

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