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Teil 4 der „Final Destination“-Franchise fuhr viele Kritiker-Watschen ein, war 3D sei dank aber ein ziemlicher Erfolg, weshalb mit dem bisher kürzesten Abstand zwischen zwei Filmen (2 Jahre) ein fünfter Teil folgen sollte.
Das Konzept ist bekannt, also trifft man zu Beginn erst die Runde der fröhlichen Sterbekandidaten: Der Vorhersehblick hat diesmal Sam Lawton (Nicholas D’Agosto), es mischen noch seine Freundin Molly Harper (Emma Bell), der arrogante Isaac Palmer (P.J. Byrne), Sams Kumpel Peter Friedkin (Miles Fisher), die Turnerin Candice Hooper (Ellen Wroe) und die offenherzige Olivia Castle (Jacqueline MacInnes Wood) mit, wobei die meisten Figuren auf ein oder zwei Eigenschaften reduziert werden, also eher Schlachtvieh bleiben (so wie es seit Teil 3 ist), aber wenigstens ist die Horde sympathischer als ihre Pendants aus dem direkten Vorgänger.
Als nächstes folgt die obligatorische, vorher vorausgesehene Katastrophe, in diesem Fall der Zusammenbruch einer Brücke, den „Final Destination 5“ mit Freude zelebriert und damit seine beste Szene aufführt. Es splattert schwarzhumorig, oft mit 3D-Unterstützung, wenn die Leute auf Masten aufgespießt werden oder Bekanntschaft mit losgerissenen Stahlseilen machen, wobei bei all der Funsplatternote ein bewusstes gruseliges Potential bleibt – wer hatte nicht schon einmal Angst beim Überqueren einer solchen Brücke?

Sam und seine Truppe, übrigens gerade auf Betriebsausflug unterwegs, entkommen dem Unglück also nach seiner Panikattacke – ehe der Tod mal wieder ans Berichtigen der Bilanz geht…
„Final Destination 5“ lässt die beiden direkten Vorgänger hinter sich, doch ganz so prall wie von enthusiastischen Fans der Franchise behauptet ist das Endergebnis dann doch nicht. Sicher, das in Teil 3 und 4 simpel abgefeierte Abschlachtrezept wird verfeinert, doch ähnliches gab es ja schon im Erstling (das „Überspringen“, wenn man einem Unfall entkam), hier ist es nun die Option die Lebenszeit von jemand anderen zu bekommen, wenn man ihn draufgehen lässt. Ebenfalls nett ist der kleine Plottwist am Ende, der allerdings schon etwas vorweggenommen wird. *SPOILER* Das Wort „Paris“ fällt doch ein wenig zu häufig, weshalb der Hinweis für Franchise-Kenner irgendwann unübersehbar ist. *SPOILER ENDE*
Das Hauptproblem des Films ist die simple Tatsache, dass man ausgerechnet bei der eigentlichen Stärke der Franchise, nämlich den Unfällen, etwas einfallslos wird. Die Turnhallenszene und der Massagesalon sorgen noch für „Final Destination“-Feeling, später jedoch werden anstelle absurder Kettenreaktionen, deren Hergang man stets zu erraten versuchte, vorhersehbare, einfache Unfälle genutzt, um den Restcast abzuservieren, während in den ersten Szenen noch mit Kettenreaktionen und gelegentlich sogar falschen Fährten gearbeitet wird.

Immerhin schließt „Final Destination 5“ vom Tonfall wieder mehr an die ersten beiden Teile an, die sich eine gewisse Ernsthaftigkeit bewahrten, deren Humor eher selbstironischer Natur war und mit dem Konzept spielte, ehe die Reihe sich als reiner Funsplatter verstand, deren Hauptziele das Abschlachten unsympathischer Dummbeutel war. Gut, Charaktertiefe sieht anders aus, aber immerhin versucht der fünfte Franchise-Eintrag die Rückbesinnung auf alte Stärken – wozu auch die Verwendung der Todesarten der „Final Destination“-Filme als Credit-Untermalung zählt, was ja schon eine der Meriten des sonst eher einfallslosen vierten Films war.
Schauspielerisch ist alles im grünen Bereich, aber die hoffnungsvollen Nachwuchsdarsteller von morgen sieht man auch nicht, da waren mit Devon Sawa, Ali Larter und Seann William Scott früherer vielsprechendere Namen am Start. Dafür gibt es wieder einen Gastauftritt Tony Todd als Totengräber, nachdem dieser im dritten Teil nur stimmlich und vierten gar nicht vertreten war.

So bleibt alles in allem ein solides Sequel, das den Abwärtstrend der Reihe aufhält, mit einer spektakulären Auftaktkatastrophe und einem netten Twist gegen Ende punktet, jedoch zum großen Teil auch business as usual ist und nicht immer kreativ in seinen Unfallszenen – und die sind nun mal die Hauptattraktion der Franchise.

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