Niemand kann dem Tod oder seinem Schicksal entrinnen, er kann es nur versuchen... Der geneigte Kinogänger wird dies heuer schon zum fünften Mal erfahren.
Inhalt: Auf der Busfahrt zu einer Klausurtagung bekommt Sam plötzlich eine Vision. Die Brücke, auf der er sich mit seinen Arbeitskollegen befindet, wird innerhalb von kürzester Zeit einstürzen. Er flüchtet mit einigen seiner Kollegen und kann ihnen so das Leben retten. Doch zu früh gefreut! Gevatter Tod scheint über die Wendung des Verlaufs not amused zu sein und versucht die Überlebenden nach und nach auf skurrile und fantasievolle Weise doch noch zur Strecke zu bringen...
Wow, dass ist ja unglaublich, sagt da ein jeder. Bei dieser unglaublich tollen, kreativen, nie da gewesenen Story, aber auch kein Wunder. Da müssen die Drehbuchautoren ja ewig gebraucht haben, sich so etwas wahnsinniges innovatives auszudenken...
Jetzt aber Schluss mit der Ironie, denn die Story von "Final Destination 5" wird wohl niemanden mehr von dem Hocker reißen. Ist sie doch fast identisch mit der der vorhergehenden Teile. Von ein paar kleinen Veränderungen mal abgesehen. Schonmal nicht unbedingt gute Voraussetzungen für einen Horrorfilm, da Vorhersehbarkeit eigentlich für Langeweile spricht.
Doch wie uninspirierend "FD 5" in der Story ist, desto besser kann der Streifen in puncto (Schock-)Effekte überzeugen. Die sind wirklich aller erste Sahne und machen auch in 3D ordentlich was her.
Manchmal ist das alles auch etwas überladen, wie etwa beim Vorspann. Dort fliegen einem etliche zerbrochene Scheiben und Gegenstände um die Ohren, dass Epilepsie- und Kopfschmerzgefahr herrscht. Wenn jedoch zünftig gemordet und gesplattert wird, sind die Effekte echt super und lassen das ein oder andere Aufschrecken nicht vermeiden und werden das Herz jedes "Final Destination" höher schlagen lassen. Noch dazu sind einige Morde diesmal noch fieser geraten, wie man es ohnehin schon gewohnt ist. An dieser Stelle möchte ich aber nicht zu viel verraten, da sonst das Sehvergnügen gehörig geschmälert werden dürfte. Demnach zu urteilen ist auch der Bodycount "Final Destination"-typisch relativ hoch.
Ein weiterer Pluspunkt stellt der hier und dar aufblitzende schwarze Humor dar. Sei es bei den Morden, wenn etwa ein Opfer über Buddha lästert und wenig später derselbige ihm zum Verhängnis wird, muss man einfach lachen, oder einfach durch die Kommentare der sympathische Charaktere. Wobei wir schon beim nächsten Pluspunkt angelangt wären. Denn im Vergleich zum direkten Vorgänger "FD 4" - imo der schlechteste Teil der Reihe - gehen einem die Charaktere nicht völligst am Arsch vorbei und man kann wenigstens eine Beziehung zu ihnen aufbauen, was auch an der gut gecasteten Crew liegt, denn keiner fällt negativ auf und die jungen Schauspieler machen ihre Sache sehr gut.
Auch sind die Morde nicht mehr ganz so an den Haaren herbei gezogen, wobei sie immer noch herrlich verspielt ausfallen. Man wird quasi beim Mitschauen gezwungen mit zu raten, wie wohl das nächste Opfer auf der Liste stirbt und wird dabei öfters sein blaues Wunder erleben.
Klasse fand ich auch die Eröffnungsszene, die ähnlich opulent wie in "FD 2" ausfiel - Kenner erinnern sich freudig an den Massencrash auf der Autobahn - uns selbst Actionfans in Staunen versetzten wird.
Das man versucht hat den Kreis der "Final Destination" Reihe zu schließen, ist ebenfalls lobenswert und lässt Fans am Schluß aufspringen und das Ende feiern. Einen weiterer Teil ist daher eigentlich nicht wirklich nötig. Als Fan der "Saga" würde ich mir einen weiteren Film zwar natürlich anschauen, auch wenn Teil 5 eigentlich ein prima Ende wäre.
Fazit: Bekannte, vohersehbare Story hin oder her, mit "FD 5" ist den Machern ein würdiges Ende(?) oder auch Fortsetzung der Reihe geglückt, die in Sachen Charakteren, Querverweisen zu den Vorgängern, Morden und Effekten noch mal eine Schippe drauf setzt und daher die Speerspitze des Franchises darstellt. Natürlich ist das nicht mehr so frisch wie noch in Teil 1 oder vielleicht Teil 2, aber immernoch bestes Horror-Mainstream-Popcorn-Kino und weitaus besser als der schwache vierte Teil.
8,4/10
Franchiseranking: Teil 1 > Teil 2 = Teil 3 = Teil 5 >> Teil 4
Topfilmzitat:
William Bludworth: "Ich hab so etwas schon mal erlebt. Ein paar Auserwählte überleben das Unglück, aber einer nach dem anderen... Holt sich der Tod sie dann doch."
Officer Jim Block: " Ich sag ihnen was ich glaube... es gibt auf alles eine Anwort."