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Ich kenne die Fremdenlegion, ein Spielfilm mit dieser Thematik ist mir jedoch noch nicht untergekommen. Nun, bei Jean - Claude van Damme kann man ja mal reinschalten, Regisseur Peter MacDonald hat diesen Posten immerhin auch bei Rambo 3 bekleidet und Steven Berkoff kennt man ja auch aus dessen Teil 2.

Der gute Jean - Claude miemt in Der Legionär also den Boxer Alain und darf direkt im Ring die Muckis zeigen. Anstatt dem Mafiaklienten Folge zu leisten, geht er nicht zu Boden, sein Kumpel kratzt auf der Flucht ab, mit der Liebe ists auch nix, der Traum von Amerika ist im Arsch, also ab zur Fremdenlegion, alles klar.

Es lernen sich dich Rekruten kennen, es böten sich vielfältige Hintergründe für den Eintritt an. Geht man darauf ein? Praktisch nicht. In Rekordzeit werden die erstaunlicherweise großteils gut durchtrainierten Söldner auf ihren Einsatz vorbereitet. Das könnte man als stilistisches Mittel zur Überleitung annehmen, jedoch besteht der Film bisher nur aus solchen.

Freundschaften werden geknüpft, der Wüstenkampf gegen einen Berberstamm aufgenommen, Durst, die Rettung eines Freundes, all dies besitzt die Dramatik eines Harzer Rollers am Rande des Rio Pecos mit im Hintergrund vorbeiwehendem Gestrüpp. Die schauspielerische Variablität in Der Legionär dürfte jedenfalls ähnlich sein.

Dann haben sich auch noch Killer an die Fersen Alains geheftet und sich in die Legion eingeschrieben, wie glaubwürdig. Vor allem, da uns der Film doch verkaufen will, daß sowieso alle das Schicksal erwartet im Wüstenstaub zu verdörren. Am Ende stirbt dann einer zu wenig, um dem Film wenigstens noch mit echter Tragik aufzuwerten.

Ich weiß nicht, wen hier mehr Schuld trifft. Das Drehbuch stammt von Van Damme, der auch an Kickboxer und Geballte Ladung mitgearbeitet hat, sowie Sheldon Lettich, der sich immerhin auch mit Credits dieser Position in Geballte Ladung, Rambo III und Bloodsport rühmen darf. Vermutlich hatten die beiden dort bessere Co-Autoren und / oder Ghostwriter. Diesen wüst gewürfelten Bockmist kann jedenfalls nicht der Regisseur allein zu verantworten haben.

Klar, Der Legionär ist ab 12, ich habe keine atemberaubende Daueraction erwartet. Auch Jean - Claude van Dammes Schauspieltalent konnte ich vorher schon einschätzen. Trotzdem könnte man ja wenigstens ein halbwegs solides B-Filmchen erwarten, bei dem etwas aus den vorhandenen Möglichkeiten gemacht wird. Stattdessen wirkt der Film lieblos heruntergekurbelt und kratzt dermaßen am unteren Durchschnitt, daß man sich selbst eine Free TV Sichtung gründlich überlegen sollte.

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